Impuls zum
13.6.2021
zu Mk 4, 26-29
Manches im Leben, viel mehr als wir denken, geschieht von selbst, gewissermaßen automatisch. Sie geschehen, wir Menschen haben keinen EinfIuss darauf. Um solche Dinge sollen, ja müssen wir uns keinen Kopf machen. Denn wir können sie nicht ändern, wir können sie nicht bremsen oder beschleunigen. Wie heißt es dazu in einem Sprichwort: „das Gras wächst nicht schneller, wenn wir daran ziehen.“ Die Mühe des Ziehens können wir uns ersparen und die Zeit mit einer sinnvolleren Tätigkeit nutzen. Und sei es - wie es der Bauer im Gleichnis tut - mit Schlafen und Ausruhen!
Den Dingen ihren Lauf lassen - vor allem wenn wir keine Möglichkeit haben, diesen Lauf zu beeinflussen - das ist für viele moderne Menschen inzwischen eine Kunst. Die Illusion, alles und zu jeder Zeit zu lenken und zu steuern, greift immer mehr um sich.
Doch, welche Steigerung an Lebensqualität verpassen wir durch diese Einbildung?! Hetze, Druck, Unruhe und Ungeduld sind die Folgen des menschlichen Machbarkeitswahnes. Nehmen Menschen das wirklich gerne in Kauf für diese trügerische Illusion?
Sind da nicht Entschleunigung, Entspannung, Gemütlichkeit und Langmut viel erstrebenswerter. Zu wissen, ich muss mich nicht um alles kümmern, schafft Luft in meiner Tagesplanung; zu wissen, es wird auch ohne meine Beteiligung gut, schenkt Freiraum; zu wissen, gewisse Dinge laufen automatisch, kann mich entlasten.
Also, nehmen wir die Dinge so an wie sie sind, wenn wir sie nicht ändern können, freuen wir uns an dem einen, ertragen wir das andere - und investieren wir unsere Zeit und Energie in das, was wirklich in unserer Hand liegt.