Schmuckband Kreuzgang

Impuls zum 15. Sonntag im Jahreskreis

210711d gemeinsam unterwegs (c) .
210711d gemeinsam unterwegs
Datum:
Fr. 9. Juli 2021
Von:
Edith Wanka

Impuls zum 15. Sonntag im Jahreskreis (Evangelium: Markus 6,7-13)

Im Evangelium des Sonntags hören wir - gemäß der katholischen Leseordnung - davon, dass Jesus seine Jünger jeweils zu zweit aussendet. Für diese Sendung stattet er sie mit „Vollmacht“ aus.

Was war/ist unter dieser „Vollmacht“ zu verstehen?

Vielleicht hilft ein Blick auf den Gebrauch einer >Vollmacht< heute… Meine über 80-jährige Mutter hat mir z.B. eine Vollmacht im Blick auf die Kranken-/Pflegekasse ausgestellt. So kann ich in ihrem Namen notwendigen Schriftverkehr erledigen und entsprechende Gespräche führen…

Jesus hat die Jünger in seinem Namen ausgesandt, den Menschen die frohe Botschaft vom Reich Gottes zu verkündigen, zur Umkehr aufzurufen und in/mit Gottes Kraft, die Kranken mit Öl zu salben und zu heilen.

Das, was die Jünger/innen zuvor von Jesu Worten gehört und mit ihm an Wunder-barem erlebt haben, das bezeugen sie nun. Dass sie dabei zu zweit unterwegs sind, schafft Raum für den bereichernden Austausch untereinander und ist keine Res-sourcenverschwendung.

Was kann das für uns Christ/inn/en heute bedeuten?

Durch unsere Taufe und Firmung/Konfirmation sind auch wir Bevollmächtigte, um im Glauben miteinander unterwegs zu sein und an Jesu Sendung zum Heil der Menschen mitzuwirken. Es gilt, dass wir unser Leben an Christi Reden und Tun ausrichten und damit - „ohne Brot, Vorratstasche, Geld…“ zu den Menschen zu gehen. Es geht darum, unsere „inneren Vorräte“ zu teilen, authentisch von unseren Lebens- und Glaubens-erfahrungen Anteil zu geben.

Wichtig ist dabei aber auch zu bedenken, dass wir als Christ/inn/en nicht nur Gebende sind. Vielmehr dürfen wir uns von jedem aufnehmen und „bewirten“ lassen, der dem, was wir - an Christi statt - sagen und tun können, Raum geben mag.

Im gegenseitigen Wertschätzen, Zuhören und Unterstützen können sich neue und heilsame Lebensperspektiven eröffnen.

Vielfach wird im Blick auf christliche Sendung der Auftrag des Heilens übersehen:

Wir können heilsam/heilend wirken, wenn wir:

  • Einsamen zuhören
  • Trauernde trösten
  • Mutlose ermutigen, neue Hoffnungsperspektiven zu entdecken
  • Streitende zur Versöhnung einladen
  • Kranke begleiten und sie bestärken, an ihrer Gesundung mitzuwirken
  • Sterbenden nahe sind

In der katholischen Kirche kann die Begleitung schwer kranker Menschen besonders im Sakrament der Krankensalbung erfolgen. Sie soll die Zuwendung Gottes zum Kranken ganzheitlich erfahrbar machen:

In einer gottesdienstlichen Feier (zu Hause, im Krankenhaus, in der Kirche) wird für den Kranken gebetet. Ihm werden Stirn und Hände mit geweihtem Öl gesalbt und dabei vom Priester gebetet „Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes: der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf. Amen“

 

Aus eigner Erfahrung weiß ich, wie wohltuend und hilfreich, der Empfang der Krankensalbung z. B. auch vor einer Operation oder in anderer schwerer Krankheit sein kann. Im Kreise von Familie oder Freunden begangen, ermöglicht sie, den Glau-ben an den Gott der Liebe und des Lebens miteinander zu teilen und die Hoffnung zu stärkten.                                    Edith Wanka, Gemeindereferentin St. Bonifatius Büdingen