Impuls zum
Lesejahr C
16.1.2022
zu Joh 2, 1-11
Viel zu schnell ist die festliche Weihnachtszeit zu Ende gegangen, die Weihnachtsbäume und Krippen sind mehrheitlich schon abgebaut worden. Doch es braucht einen, der Gabenbringer bleibt, einen, der sagt: „Spürt Eure Leere! Füllt Eure Krüge!“
Es ist manchmal schade, dass die katholische Kirche durch die liturgische Verkürzung der Weihnachtszeit den altkirchlichen ‚Dreiklang‘ von Stern, Wasser und Wein fast aufgelöst und die Texte des zweiten Sonntags nach Epiphanias in die ‚grüne‘ Zeit im Jahreskreis verwiesen hat. Heißt es doch in der Magnificat-Antiphon zum Erscheinungsfest: „Drei Wunder heiligen diese Tage. Heute führt der Stern die Weisen zum Kind in der Krippe. Heute wurde Wasser zu Wein bei der Hochzeit. Heute wurde Christus im Jordan getauft. Uns zum Heil. Halleluja.“ Und die Antiphon zum Benedictus breitet vergleichbare Gedanken aus: „Heute wurde die Kirche dem himmlischen Bräutigam vermählt: im Jordan wusch Christus sie rein von ihren Sünden. Die Weisen eilen mit Geschenken zur königlichen Hochzeit. Wasser wird in Wein gewandelt und erfreut die Gäste.“
Drei Herrlichkeitsmomente, drei Zeichen für die erfüllte messianische Zeit. An nur noch wenigen Orten erinnern die Kirchenkrippen an die Festzeit. Doch dürfen wir an diesem Sonntag in den Festsaal treten - die Hochzeit in Kana verbindet sich mit der weihnachtlichen Hoch-Zeit.
Und diese johanneische Botschaft tut einer erschöpften, auf dem Trockenen sitzenden Kirche gut. Wir dürfen in dieser festlichen Stunde aus der Quelle der Liebe schöpfen. Wein regt so manche an. Zwar wird im Januar selten geheiratet - doch ein wenig spätweihnachtliche Festfreude darf uns auch an diesem Sonntag erfüllen.