Jesus begegnet seiner Mutter
Das Bild von Sieger Köder, das Sie vor sich sehen, trägt den Titel „Jesus begegnet seiner Mutter“.
Die Bibel erzählt nichts von einer Be-gegnung Jesu mit seiner Mutter Maria auf dem Kreuzweg zur Golgota-Stätte. Dennoch ist es möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich, dass Maria den Kreuz-weg ihres Sohnes mitverfolgt hat und sie dort aufeinandergetroffen sind.
Auffallend im Bild ist zuerst der kantige Kreuzbalken. Er trennt Mutter und Sohn und verbindet sie zugleich. Rechts davon in einem grünen Gewand eine Mutter, die ihren Sohn am Leben wissen möchte, gesund und glücklich. Links davon ein Sohn im roten Gewand, der seinen eigenen, ihm allein bestimmten Weg geht, ja, von Gott her gehen muss.
Jesus hat den Kreuzbalken mit zwei Händen fest im Griff. Es ist, als ob er sein Schicksal bejaht und annimmt.
Aber da ist noch eine andere Hand, die sich in einer zärtlichen Geste sanft auf die Hand Jesu legt, die Hand seiner Mutter. Sie drückt etwas vom Bittersten aus, was uns Menschen widerfahren kann: endgültig Abschied nehmen und den anderen allein lassen müssen; jemanden schrecklich leiden sehen und ihm nicht helfen können; von Herzen zu trösten versuchen und leider keine Worte finden; den Liebsten festhalten wollen und ihn gehen lassen - zu Gott.
Es sind nur diese Hände zu sehen, alles andere bleibt hinter dem Balken verborgen. Es ist, als wäre der Kreuzweg für einen Moment unterbrochen.
Die beiden Menschen scheinen sich hinter dem Kreuzesbalken zu verstecken. Sie sind für einen intimen, innigen Moment den Blicken der sensationslüsternen Masse entzogen. Sie sind ganz bei sich: für einen Augenblick keine öffentliche Zurschaustellung, keine Verächtlichmachung seiner Person, für einen Moment Hoffnung!
Was zwischen Mutter und Sohn gesprochen wird, das bleibt ein Geheimnis. Wir können nur vermuten, dass der Schmerz der Mutter ins Unendliche geht, weil sie nun Abschied nehmen muss und ihren geliebten Sohn allein lassen muss.
Was wir dagegen sehen können sind die zwei Hände, die sich berühren, die ausdrücken: ich bin an deiner Seite, ich stehe das mit dir durch.
Es ist auffällig, dass Sieger Köder Maria hier nicht, wie sonst häufig, in ein himmlisches Blau hüllt, sondern in ein sattes Grün, die Farbe der Hoffnung. Das ist bewusst so gewählt, wie auch das rote Gewand des Sohnes: Rot ist die Farbe des Blutes, der Märtyrer, aber auch die Farbe der Liebe. Rot und Grün verschmelzen ineinander. So begegnen sich Liebe und Hoffnung. Was beide zu trennen schien, das Kreuz, verbindet sie in Wahrheit auf ewig.
Das Licht um ihr Haupt kündet es an.
Jesus begegnet seiner Mutter
Das Bild von Sieger Köder, das Sie vor sich sehen, trägt den Titel „Jesus begegnet seiner Mutter“.
Die Bibel erzählt nichts von einer Be-gegnung Jesu mit seiner Mutter Maria auf dem Kreuzweg zur Golgota-Stätte. Dennoch ist es möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich, dass Maria den Kreuz-weg ihres Sohnes mitverfolgt hat und sie dort aufeinandergetroffen sind.
Auffallend im Bild ist zuerst der kantige Kreuzbalken. Er trennt Mutter und Sohn und verbindet sie zugleich. Rechts davon in einem grünen Gewand eine Mutter, die ihren Sohn am Leben wissen möchte, gesund und glücklich. Links davon ein Sohn im roten Gewand, der seinen eigenen, ihm allein bestimmten Weg geht, ja, von Gott her gehen muss.
Jesus hat den Kreuzbalken mit zwei Händen fest im Griff. Es ist, als ob er sein Schicksal bejaht und annimmt.
Aber da ist noch eine andere Hand, die sich in einer zärtlichen Geste sanft auf die Hand Jesu legt, die Hand seiner Mutter. Sie drückt etwas vom Bittersten aus, was uns Menschen widerfahren kann: endgültig Abschied nehmen und den anderen allein lassen müssen; jemanden schrecklich leiden sehen und ihm nicht helfen können; von Herzen zu trösten versuchen und leider keine Worte finden; den Liebsten festhalten wollen und ihn gehen lassen - zu Gott.
Es sind nur diese Hände zu sehen, alles andere bleibt hinter dem Balken verborgen. Es ist, als wäre der Kreuzweg für einen Moment unterbrochen.
Die beiden Menschen scheinen sich hinter dem Kreuzesbalken zu verstecken. Sie sind für einen intimen, innigen Moment den Blicken der sensationslüsternen Masse entzogen. Sie sind ganz bei sich: für einen Augenblick keine öffentliche Zurschaustellung, keine Verächtlichmachung seiner Person, für einen Moment Hoffnung!
Was zwischen Mutter und Sohn gesprochen wird, das bleibt ein Geheimnis. Wir können nur vermuten, dass der Schmerz der Mutter ins Unendliche geht, weil sie nun Abschied nehmen muss und ihren geliebten Sohn allein lassen muss.
Was wir dagegen sehen können sind die zwei Hände, die sich berühren, die ausdrücken: ich bin an deiner Seite, ich stehe das mit dir durch.
Es ist auffällig, dass Sieger Köder Maria hier nicht, wie sonst häufig, in ein himmlisches Blau hüllt, sondern in ein sattes Grün, die Farbe der Hoffnung. Das ist bewusst so gewählt, wie auch das rote Gewand des Sohnes: Rot ist die Farbe des Blutes, der Märtyrer, aber auch die Farbe der Liebe. Rot und Grün verschmelzen ineinander. So begegnen sich Liebe und Hoffnung. Was beide zu trennen schien, das Kreuz, verbindet sie in Wahrheit auf ewig.
Das Licht um ihr Haupt kündet es an.