Impuls zum 2. Sonntag der Osterzeit:
Evangelium Joh 20,19–31 (u.a. die Begegnung Jesus und Thomas)
Galten Glaubenszweifel in früheren Zeiten als „Sünde“, so gehören sie heute zum eigenen Glauben dazu. Wer zweifelt, stellt infrage, hinterfragt und ist auf der Suche. Wer Fragen stellt, bezeugt damit, dass der eigene Glaubensprozess lebendig und eine Entwicklung jederzeit möglich ist.
Der sprichwörtlich „ungläubige Thomas“, der im Evangelium begegnet, wird Herausforderung und Identifikationsfigur für alle nachfolgenden Generationen:
durch alle Zweifel hindurch zum eigenen Glauben kommen, der Halt gibt.
Tod-sicher?
Seit Ostern
ist etwas anders geworden.
Es ist kein Verlass mehr darauf,
dass das Leben mit dem Tod
wirklich aus ist.
Es ist kein Verlass mehr darauf,
dass es besser wäre,
ohne Auferstehungshoffnung zu leben.
Seit Ostern
hat sich eine neuartige Hoffnung
in die Gedankengänge
der Herzen eingeschlichen.
Seit Ostern
muss der Tod
mit dem Leben rechnen!
Hans Eidenberger SM
Thomas ist „Zwilling“, nicht im Sternzeichen, sondern in der Polarität von Glaube und Wissen. Es gibt keine Beweise für die Auferstehung, weil sie die Möglichkeiten dieser Welt „unendlich“ übersteigt.
Wer mit offenen Sinnen durchs Leben geht, kann aber Hinweise finden, dass es zurecht diese Hoffnung gibt. Was sind für mich solche Hoffnungszeichen?
Aus: Biblisches Sonntagsblatt, Bibelwerk Linz