Impuls zum 21. Sonntag im Jahreskreis

Impuls zum

21. Sonntag im Jahreskreis

22.8.2021

zu Joh 6, 60-69

Zahllose Mitglieder der Kirche ringen immer wieder mit sich selbst, wenn die Kirche sich von ihrer allzu menschlichen und schwachen Seite zeigt, wenn Habgier, Verlogenheit, Missbrauch, Eitelkeit, Unbarmherzigkeit oder sonst ein Verhalten, das dem angeblichen Bild von Kirche nicht entspricht, das Ansehen des Evangeliums beschädigen. Weggehen wollen sie dann. Die Frage Jesu an seine Jünger, ob auch sie weggehen wollen, scheint heute so aktuell wie damals zu sein. Und sehr viele Menschen gehen dann auch.

Aber: es gibt immer noch sehr viele Menschen, die bleiben, die sich - trotz all dieser Schwächen - dafür entscheiden, zu bleiben! Dabei sind es bestimmt nicht die vielen menschlichen Fehler, die sie bewegen, in der Kirche zu verbleiben.

Es ist vielmehr die unerschöpfliche Tiefe der Verheißung, die sie erfahren. Diese Verheißung wird ihnen nicht von makellosen Zeugen gegeben - das spielt dabei auch keine Rolle! Der Inhalt der Verheißung ist wichtig, und die spricht von der schönsten Wahrheit, die je bekannt wurde: ewiges Leben; Leben in Fülle; von Gott gewollt, beschenkt und geliebt zu sein; in einer Gemeinschaft mit Gott und Menschen leben zu dürfen, so wie ich bin (eben auch mit den eigenen Fehlern und Schwächen); dass alles, was uns in unserem irdischen Dasein immer wieder in die Quere kommt, nicht das Entscheidende ist; die sichtbare und die unsichtbare Nähe in unserem Leben durch Gott, Jesus und andere Menschen.

All das - und noch viel mehr - steckt in den kurzen Worten des Petrus: „Zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens!“