Impuls zum
12.9.2021
zu Mk 8, 27-35
Der Wahlkampf zur Bundestagswahl biegt langsam auf die Zielgerade ein. Und wir werden täglich mit neuen Umfragen überschüttet, wer im Augenblick die Nase vorne zu haben scheint.
Auch im heutigen Evangelium hören wir von einer solchen Umfrage: Jesus fragt seine Jünger, für wen die Menschen ihn halten. Und das Ergebnis ist für ihn erst einmal ziemlich gut: Jesus wird als einer der großen Propheten des Volkes Israel angesehen. Aber noch ist die Umfrage nicht abgeschlossen. Denn Jesus will in einem nächsten Schritt wissen, wie er von seinem engsten Freundeskreis eingeschätzt wird. Taugt er in den Augen der Jünger als ‚Spitzenkandidat‘? Was trauen sie ihm zu?
Die Antwort des Simon Petrus ist bekannt, und auch wie Jesus auf das schöne Bekenntnis reagiert. Selbst die weitere Geschichte kennen wir, wie es um die Gefolgschaft des Petrus steht.
Und wir? Könnten auch wir ein solches Bekenntnis wie Petrus ablegen? Können wir uneingeschränkt dem ‚Programm‘ Jesu zustimmen? Mit all seinen Folgen? Vielleicht sind wir dem Petrus viel ähnlicher als wir denken - der offenbart ja ganz schnell, dass er so seine Probleme mit den Konsequenzen des ‚Programmes‘ Jesu hat.
Trotzdem: selbst wenn auch wir so unsere Bedenken haben, Jesu ‚Programm‘ so einfach zu folgen - das bedeutet nicht, dass er uns übergeht. Er will, dass wir die Früchte seines ‚Programms‘ erkennen und ernten: Leben, Heil, Liebe, Zugewandtheit, Barmherzigkeit - selbst wenn der Weg dorthin nicht unbedingt unseren Vorstellungen entspricht.
Ich versuche jeden Tag, diesen Weg zu gehen. Kommen Sie mit?