Impuls zum 28. Sonntag im Jahreskreis

Impuls zum

28. Sonntag im Jahreskreis

10.10.2021

zu Mk 10, 17-27

Wir wollen heute supergünstig möglichst weit kommen. Billig-Airlines bringen uns in die weite Welt. Zu uns selbst, zum Frieden und zur Zufriedenheit bringt das nicht selbstverständlich.

Und was, wenn wir in den Himmel kommen wollen? Sonderangebote - Fehlanzeige! Superteure Flüge erster Klasse sind leider (oder zum Glück) auch nicht zu bekommen. Es gibt einfach keine Bezahltickets zum Himmel. Und Himmel ist das, was noch fehlt, wenn wir schon alles haben. Himmel ist das, was fehlt, auch wenn wir alles richtig machen.

Als Kinder wussten wir und haben gebetet: ‚Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm.‘ Das Gebet hat gelehrt, dass da ein anderer an mir handelt. … Frommsein hieß nicht, alles richtig machen. wir mussten nur unser Herz öffnen. Bereit sein. Da haben wir es noch gewusst, dass der Himmel denen gehört, die sich einfach Gott zuwenden. Und als Jugendliche haben wir dann erfahren: in den siebten Himmel der Liebe kommen wir einfach so, plötzlich, wenn der Blitz eingeschlagen hat. Gott kommt da zwar nicht vor, aber er ist doch mittendrin, weil er ja Liebe ist.

Das ist das Rezept Jesu für den Himmel. Keine Leistung, keine Macht und kein Geld der Welt hilft, dahin zu kommen. Weil er immer schon da ist, wo wir auf Leistung, Macht und Geld verzichten beziehungsweise nicht darauf setzen, durch sie einen Fensterplatz im Himmel zu bekommen; wo wir diese Mittel nicht missbrauchen.

In Beziehung treten zu Jesus - zum Mitmenschen - können wir nur, wenn wir bloß mit uns selbst kommen. Das zu bedenken lohnt sich - als Chef, als Studierte, als Reicher. Sich Gott in die Arme werden - mit Erfolgen und Misserfolgen, als Arme und Reiche, mit all seinem Wissen und mit all ihren Beschränkungen: das bringt weiter. Das führt zum Himmel!