Schmuckband Kreuzgang

Impuls zum 5. Fastensonntag

Weinende Frauen von Jerusalem (c) Sieger Köder
Weinende Frauen von Jerusalem
Datum:
So. 21. März 2021
Von:
Wolfram Schmidt

Bildbetrachtung

In dieser von Sieger Köder gemalten Kreuzwegstation spielen Mütter und ganz besonders Kinder eine große Rolle. Der Maler stellt das Bild in unsre Zeit.

Wir sehen links unten zwei Kinder mit Judenstern.
Der Massenmord an Juden war möglich, weil ein Volk schweigend zusah, wie man Juden zu Unmenschen abstempelte. Darüber eine japanische Mutter, die verzweifelt versucht, unter dem Atompilz von Hiroshima ihr Kind zu schützen. Rechts sehen wir eine Afrikanerin und eine Palästinenserin mit ihren Kindern, die nach Brot und Freiheit hungern. Über allen spannt sich ein Stacheldraht.
Zwischen Stacheldraht wachsen unschuldige Kinder auf, wenn die Erwachsenen dulden, was immer in der Welt auch geschieht.

Das bewegende im Bild - eine Vision: Juden, Buddhisten, Christen, Muslime schauen hoffnungsvoll auf zu Jesus, von dem sie Heil und Frieden erwarten.

Von Jesus sehen wir nur den Rücken und die hochgestreckten Arme, die den Querbalken des Kreuzes tragen und damit die Last aller Menschen.
Er will kein Mitleid. „Weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder!“ sagt er.

Es sind keine tröstenden, sondern eher unerwartet harte Worte, die Jesus an die weinenden Frauen richtet. Vielmehr noch ermahnt er sie und öffnet ihnen die Augen. Er wendet ihren Blick auf ihre eigene Wirklichkeit. „Was ich hier trage, trage ich auch für euch. Denkt an euch und eure Kinder, denkt an eure und ihre Zukunft und an euer aller Leben.“

Jesus könnte auch zu uns so sprechen: „Schaut genau hin, was um euch herum geschieht.

Entscheidet euch, wofür ihr lebt. Tragt Verantwortung für euch und eure Nachkommen.”

Aber er sagt uns auch zu: „Was ihr tragt, das trage ich auch mit euch. Verlasst euch darauf, dass ich euch nicht verlasse. Seid gewiss, ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.”

 

Gebet
Herr Jesus Christus,

auch in unserer Welt gibt es viel Hass und Ungerechtigkeit, Hunger und Angst, Bomben und Stacheldraht. Kinder verhungern, wissen nicht, was Frieden und Freundschaft ist.

Doch Klagen und Weinen über die Welt hilft uns nicht weiter. Wir müssen schon - wie du - das Kreuz anpacken und tragen, einander er-tragen und auf die Kinder schauen!

Was können wir für sie tun?

Du sagst: „Sie lieben!“ Denn wer geliebt wird kann Liebe weitergeben.

Herr Jesus Christus, lass uns lieben, wie du uns geliebt hast. Amen



Fürbitte
Guter Gott, auch bei uns machen sich in dieser Zeit viele Mütter Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder. Schenke Ihnen Kraft und Zuversicht, damit sie ihren Kindern mit Liebe und Geduld beistehen können und ihnen so helfen, ihre Zukunft hoffnungsvoll zu gestalten.