Ostermontag

Impuls zu Ostermontag, 13.4.2020

(Edith Wanka, Büdingen)

Liebe Leser/innen!

Am Ostermontag wird die Emmaus-Erzählung(Lukas 24,13-35) als Evangelium verkündet. Dieser biblische Text ist schon seit 28 Jahren meine Lieblingsbibelstelle. Was mich am meisten an ihr berührt, ist die Zusage, dass Jesus immer meinen Lebens- und Glaubensweg mitgeht.

Auch und gerade dann, wenn ich es nicht direkt spüre:

Im Miteinanderreden, im Betrachten der Heiligen Schrift und im Teilen von Brot und Wein ist Jesus mitten unter uns. ER begleitet unser Leben in Freud und Leid.

Ich lade Sie ein, den nachfolgenden Text zu betrachten. Nachzuspüren, was Sie berührt und gerne mit anderen zu teilen, wo Sie gerade jetzt verwandelnde Erfahrungen in Ihrem Leben erleben.

In Emmaus geschieht Wandlung:

Taube Ohren werden geöffnet,

blinde Augen sehen wieder,

verstockte Herzen fangen wieder an zu brennen,

ein geschlossener, sprachloser Mund fängt an, Lobeshymnen auf den Gott des Lebens zu singen.

Das Kreuz als Schandmal des Todes beginnt als Siegeszeichen aufzustrahlen.

Das, was Angst machte und lähmte, schenkt – ausgesprochen – neue Perspektiven, bringt neu auf den Weg,

gibt Handlungsmöglichkeiten zurück.

Das Unverstehen wird durch den Blick auf die Heilige Schrift in Glaube verwandelt, der tiefer reicht als das Wissen der Vernunft, da er im leeren Grab noch das Leuchten des Auferstandenen vernimmt.

Die, die meinten, nur noch sich zu haben, und ihre Einsamkeit, werden gewahr, dass einer – der Eine – immer mit geht,

zuhörend, nachfragend, mitfühlend.

ER ist es, der die noch zaghaften Herzen wieder zum Glimmen und letztlich zum Brennen bringt.

In all unseren Lebenserfahrungen bleibt ER da – bisweilen übersehen,

wenn wir IHN ausdrücklich bitten und einladen zu bleiben, macht ER sich sichtbar.

ER zeigt sich uns, indem ER uns die Schrift des Lebens und des Glaubens deutet und uns das Brot bricht und, indem ER es uns austeilt, sich selbst unüberbietbar mitteilt.

ER wird so sehr unserer teilhaftig, dass wir eins sind mit IHM.

Zu groß und tief ist dieses Geheimnis als dass wir es wirklich bleibend fassen könnten.

Doch dann, wenn wir IHN in unser Herz einlassen, bleibt sein Licht der Liebe und des Heiles dauerhaft zurück.

Dann wird Emmaus überall dort erfahrbar, wo wir SEINEN Auftrag leben „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ – zwei oder drei in SEINEM Namen versammelt, miteinander teilend Brot und Wein, gewürdigt als Zeichen unvergänglichen Lebens hier und bis in Ewigkeit.   

Ein gesegnetes Osterfest wünscht Ihnen Edith Wanka

          Gemeindereferentin  in St. Bonifatius Büdingen