Improvisation als unerschöpfliche Quelle der Spiritualität. Aus einer Intuition entsteht sie im Geiste des Augenblicks, geht vorüber und hinterlässt doch Bleibendes, lädt ein zu einer Reise ins Innere und offenbart Persönliches - eine persönliche Auszeit in der Woche für die eigene Seele.
Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Gießen.
Am kommenden Samstag, den 27. März, schließt die Reihe des fastenZEITraum – Forum für Neue Improvisierte Musik mit dem Pianisten und Jazzmusiker Raik Rudinger aus Gießen. Rudinger studierte klassisches Klavier bei Prof. Wolfgang Glemser in Cottbus und Schwerpunkt Jazzmusik bei Prof. Wolfgang Köhler in Berlin. Er spielte in verschiedenen Jazzformationen (u.a. den Blue Bolts) und seit 2003 mit dem Jazzsaxofonisten Nils Hartwig, mit dem zahlreiche Aufnahmen entstanden. Seit 2013 hat Rudinger einen Lehrauftrag am Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik der Justus-Liebig-Universität Gießen.
2017 entstanden einige Aufnahmen über Improvisationen zu einzelnen Motiven oder ganzen Abschnitten von Stücken aus der „Musica Callada“ des spanischen Komponisten und Pianisten Frederico Mompou (1893-1987). Dessen Stil lässt sich als minimalistisch beschreiben. Seine Musik ist stark beeinflusst von den französischen Impressionisten, insbesondere durch Erik Satie. Mompou war fasziniert von einer Musik, die schweigt, einer Einsamkeit, die tönt. In seinem Zyklus der „Musica callada“ beruft er sich auf den spanischen Mystiker Johannes vom Kreuz aus dem 16. Jahrhundert. Dessen bekanntestes Werk „Die dunkle Nacht der Seele“ hat u.a. eine große Rezeption in der populären Musik gefunden. Nach jener mystischen Vorstellung offenbare sich Gott in diesem passiven Zustand des Menschen am deutlichsten.
Zum letzten Mal am kommenden Samstag, den 27. März zwischen 17 und 19 Uhr im fastenZEITraum, dem Forum für Neue Improvisierte Musik in der Kulturkirche St. Thomas Morus.