Am Karfreitag, den 2. April, findet um 15 Uhr die Liturgie vom Leiden und Sterben Jesu mit einer literarischen Lesung des Gedichts "Der Tod Jesu" von Carl Wilhelm Ramler (1725-1798). In der Vertonung durch den Komponisten Carl Heinrich Graun (1704-1759) galt es bis ins 19. Jahrhundert hinein als populärste Vertonung der Passionsgeschichte, ehe es im Zuge der einsetzenden Bach-Renaissance durch die Matthäus-Passion bis heute verdrängt wurde.
Der Text gilt als ein Werk der Epoche der Empfindsamkeit in der Zeit der Aufklärung und wurde von Ramler im Auftrag der Prinzessin Anna Amalia von Preußen (1723–1787), der Schwester des Königs Friedrich II. (1712–1786), geschaffen. Er stellt keine vollständige Nacherzählung der Passion Christi dar und zitiert auch keine Bibeltexte. Die theologische Auslegung des Textes entspricht der neuen Theologie der Aufklärung (der sogenannten Neologie) des preußischen Hofpredigers August Friedrich Sack (1703–1786). Die Passionsgeschichte wird kommentierend interpretiert und es werden emotionale Höhepunkte und Aspekte der Passion präsentiert, so dass das Werk den Zeitgenossen als „empfindungsvolles lyrisches Oratorium“ galt.
Karfreitagsliturgie
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