Das Kloster Ilbenstadt genoss als der Ort wo der junge Graf Gottfried von Cappenberg am 13. Jan. 1127 gestorben und begraben war das allergrößte Ansehen. Sein Grab wurde bald zum Wallfahrtsort. Die irdischen Reste des Klostergründers waren zu heiligen Reliquien geworden.
Nach der Säkularisation 1803; die Chorherren mussten das Kloster verlassen, nahm der letzte Abt des Klosters, Caspar Lauer, die wertvolle Schädelreliquie mit und sandte sie 1806 an die Prämonstratenserabtei nach Prag, wo die Gebeine des Ordensgründers, des Heiligen Norbert, verehrt wurden. Einige Jahre später erlosch langsam die Wallfahrt nach Ilbenstadt. Der bekannte, sehr sozial eingestellte Bischof Ketteler von Mainz bekräftigte die Wallfahrt nach Ilbenstadt, doch mit mäßigem Erfolg.
Heinrich Kissel, von 1907 - 1927, Pfarrer in Ilbenstadt gelang es mit Unterstützung des Mainzer Bischof Kirstein, die Reliquie 1911 nach Ilbenstadt zurück zu erhalten. Sie wurde in feierlicher Prozession am 2. September unter großer Teilnahme der Wetterauer Bevölkerung und Umgebung (die damaligen Zeitungen sprachen von mehreren Tausend) durch die Prämonstratenseräbte Method Zavoral vom Kloster Strahov in Prag, dem Landesprälaten von Böhmen (damals Österreich), Abt Norbert Drapalik vom Kloster Neureisch in Südmähren und Gilbertus Helmer vom Stift Tepl (bei Marienbad); sowie dem Mainzer Bischof Georg Heinrich Maria Kirstein nach Ilbenstadt gebracht. Seit dieser Zeit feiern wir zwei „Gottfriedsfeste“ in Ilbenstadt: den 13. Januar (Todestag) ,und den ersten Sonntag im September (Überführung des Hauptes zurück nach Ilbenstadt).