Schmuckband Kreuzgang

Großes Gebet

Großes Gebet

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Datum:
Sa. 25. März 2023
Von:
Monika Bußer

Die Idee des „Großen Gebetes", das oft auch als „Ewiges Gebet" bezeichnet wird, ist, dass in einem Bistum ein ständiges Gebet vor dem ausgesetzten Allerheiligsten stattfindet und jeden Tag eine andere Pfarrei den Gebetsdienst übernimmt. In Rom war die Andachtsform von Papst Klemens VIII. im Jahr 1592 mit der Bulle „Graves et diuturnae" eingeführt worden. Dabei wurde das so genannte „40-stündige Gebet", das in der Karwoche zur Verehrung der Grabesruhe Jesu seit altchristlichen Zeiten gebetet wurde, zu einer eigenständigen Gebetsform. Die zweite Wurzel des „Großen Gebets" liegt in dem im Mittelalter aufkommenden Bedürfnis, die konsekrierte Hostie anzuschauen und anzubeten.

Das „Große Gebet" als Form der Eucharistieverehrung ist im Bistum Mainz bereits seit Anfang des 17. Jahrhunderts bezeugt. Ausgangspunkt des „Großen Gebets" ist St. Quintin in Mainz. Dort hatte sich bereits 1624 die Erzbruderschaft vom allerheiligsten Altarsakrament gegründet. Aufgrund einer Denkschrift des damaligen Pfarrers von Mainz-St. Quintin, Johann Wolfgang Antz (1710-1729), führte Erzbischof Lothar Franz von Schönborn im Jahr 1721 eine feste Ordnung für das „Große Gebet" im Bistum Mainz ein.