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Wie geht es weiter mit dem Pastoralen Weg im Dekanat Seligenstadt?

Wie geht es weiter mit dem Pastoralen Weg im Dekanat Seligenstadt?

Pastoraler Weg im Dekanat Seligenstadt (c) Monika Bußer
Pastoraler Weg im Dekanat Seligenstadt
Datum:
Mo. 27. Dez. 2021
Von:
Monika Bußer

Das Bistum Mainz hat sich im Jahre 2018 auf den Pastoralen Weg gemacht, der ein Weg der Entwicklung und Erneuerung der Kirche im Bistum sein soll. In der ersten Phase wurden in den Dekanaten Projektteams gebildet, mit dem Auftrag, ein pastorales Konzept zu entwickeln. Darin sollten Schwerpunkte der seelsorglichen Arbeit und neue Strukturen benannt werden.

Zum Abschluss der ersten Phase des Pastoralen Weges hat die Dekanatsversammlung  des Dekanates Seligenstadt am 26. November das pastorale Konzept verabschiedet, das vom Dekantsprojektteam erstellt wurde.

Das pastorale Konzept dokumentiert die Ergebnisse der Arbeit der letzten drei Jahre in den verschiedenen Themengruppen, der Diskussionen in den Gremien und Gruppen der Pfarreien sowie der hauptamtlichen Mitarbeiter*innen.

Das pastorale Konzept enthält die Profile der einzelnen Pfarreien im Dekanat mit ihren pastoralen Schwerpunkten, benennt die zukünftigen Aufgaben und Schwerpunkte und fasst die Argumente für die zukünftige Struktur zusammen.

Die Zahl der Pfarreien im Bistum sollte nach den Vorgaben der Bistumsleitung reduziert werden. Für das Dekanat Seligenstadt bedeutet das, das zukünftig eine oder zwei Pfarreien aus den aktuell zehn Pfarreien gebildet werden sollten.

Die Dekanatsversammlung hat am 7. Juli 2021 mit 28 zu 27 Stimmen ihr Votum für die Lösung einer Pfarrei abgegeben.

Aufgrund des sehr knappen Votums der Dekanatsversammlung hat die Steuerungsgruppe des Bistums den Wunsch geäußert, das Votum, die Argumente und Bedenken besser zu verstehen sowie offene Fragen zu besprechen.
Daraufhin haben im Oktober Herr Weihbischof Dr. Bentz, seine persönliche Referentin Frau Rieth und Herr Ordinariatsdirektor Reininger eine ganze Reihe von Gesprächen mit den Pfarrern und pastoralen Mitarbeiter*innen sowie den Vorständen der Pfarrgemeinderäte und Kirchenverwaltungsräte geführt.

In der Stellungnahme der Steuerungsgruppe des Bistums zu den Gesprächen und zur zukünftigen Struktur des Dekanates schreibt  Dr. Wolfgang Fritzen, Leiter der Koordinationsstelle für den Pastoralen Weg: “Wie bereits Ihr Votum so haben auch die Gespräche in Ihrem Dekanat kein eindeutiges Bild ergeben. Es wurden vielfältige nachvollziehbare Argumente für und gegen eine Lösung mit einer bzw. zwei Pfarrei(en) in Ihrem Dekanat vorgebracht. Viele von Ihnen waren hin- und hergerissen zwischen beiden Lösungsmöglichkeiten. Das hat Ihnen wie auch uns die Entscheidung so schwer gemacht. [...]

In einem langen Diskussions- und Beteiligungsweg, den die Bistumsleitung anerkennend wahrgenommen hat, ist keine eindeutige und breite Basis für die eine oder andere Lösung entstanden. Deshalb geht es darum, weniger von Mehr- und Minderheiten her sondern von inhaltlichen Argumenten her eine Entscheidung zu treffen. Dabei hat sich die Bistumsleitung vor allem von den langfristigen Entwicklungszielen leiten lassen und entschieden, in Ihrem Dekanat einen Pastoralraum zu errichten. Aus diesem Pastoralraum soll dann in Zukunft eine Pfarrei werden.“

Bischof Kohlgraf  will am 8. Januar  bei seinem Neujahrsempfang bekanntgeben, welche  Pastoralen Räume gebildet werden  und wer – soweit bekannt -  die leitenden Pfarrer dieser Pastoralen Räume sind.

Im Frühjahr 2022 beginnt die 2. Phase des Pastoralen Weges. Innerhalb des Pastoralraums wird dann das pastorale Konzept weiterentwickelt und umgesetzt. Dr. Fritzen ermutigt die Gemeindemitglieder, aufeinander zuzugehen, gemeinsam nach vorne zu schauen und entschlossen einen Weg hin zu einer gemeinsamen Pfarrei zu gehen. Er führt dazu aus: „Eine neue Pfarrei wird ein gemeinsames Konzept und einen gemeinsamen Haushalt haben. In ihr wird es aber auch unterschiedliche Formen geben, Glauben und Leben zu teilen, und eigene Ressourcen für verschiedene Gruppen und Gremien. Das gesuchte Miteinander in den neuen Pfarreien soll als Einheit in Vielfalt verwirklicht werden. Gerade die verschiedenen Prägungen der Gemeinden und Kirchorte können dann ein großer Schatz für die Pastoral sein und immer mehr werden. […] Was vor Ort gut und lebendig ist, soll dort erhalten und gestärkt werden.“

Dr. Fritzen dankt im Namen der Steuerungsgruppe allen Beteiligten für ihren Einsatz für eine gute Zukunft der Pastoral im Dekanat und für alle Bemühungen um eine gute Kommunikation und ein gutes Miteinander.

„Wir bitten Sie um einen Weg zu größerer Einheit, der die Vielfalt achtet. Sorgen Sie gemeinsam dafür, dass die Kirche in Ihrem Pastoralraum vor Ort und nahe bei den Menschen bleibt. Nutzen Sie die zweite Phase des Pastoralen Weges als Chance zur Bildung einer Pfarrei als einem lebendigen Netzwerk von Gemeinden und Kirchorten.“