Schmuckband Kreuzgang

Bach und Liszt mit dem ArcoIris-Ensemble

Datum:
Di. 27. Mai 2025
Von:
Redaktion
ArcoIris (c) Foto Tabea Malluschke
ArcoIris

Am 31.05.2025 um 18:00 Uhr tritt das Freiburger Ensemble „ArcoIris Kammermusik-Kollektiv“ in der Darmstädter Innenstadtkirche St. Ludwig auf. Das Ensemble wurde 2024 von aufstrebenden Musikern aus der ganzen Republik gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, in verschiedensten Besetzungen das kammermusikalische Oeuvre zu erforschen. Bei seinem kommenden Programm unter dem Titel „Bach und Liszt – Passacaglia“ steht Chor und Orgelmusik der beiden Komponisten im Fokus.

Die Verbindung Franz Liszts zu Johann Sebastian Bach ist weniger eindeutig als bei anderen Komponisten der Romantik, wie beispielsweise Felix Mendelssohn oder Max Reger. Als Verfechter der „neudeutschen Schule“ im 19. Jahrhundert versuchte er alte Formen aufzubrechen, eine stetig fließende Harmonik ohne klares Zentrum zu finden und eine Musik zu schreiben, die maximale Expressivität versprüht.

Im Zentrum des Programms steht sein großes Orgelwerk „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“. Liszt schrieb das Werk über den spürbaren Schmerz nach dem frühen Verlust seiner eigenen Tochter. Dieses eindrucksvolle Stück ist eine Variationen-Fantasie über den Bass des Eingangschores der gleichnamigen Bach-Kantate.

Eine chromatische, sich stetig wiederholende Bassstimme im Dreiertakt, über der sich die anderen Stimmen entfalten, prägt den Chor. Dieses Prinzip wird durch den italienischen Begriff „Passacaglia“ bezeichnet. Bach selbst adaptierte das Stück später für das „Cruzifixus“ seiner h-Moll Messe.

Und so ist auch Liszts Adaption eine groß angelegte Passacaglia. Die Gegenüberstellung mit Bachs Passacaglia in c-Moll für Orgel macht allerdings deutlich, wie viel freier Liszt in seiner eigenen dramatischen und expressiven Art mit dieser Form umgeht. Bach selbst hat

Chorwerke beider Komponisten (u.a. Bach-Motette „Fürchte dich nicht“) lassen in die konfessionell sehr unterschiedlich geprägten Hintergründe blicken (Liszt u.a.:„Ave verum corpus“, „Salve Regina“), stellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Musik gegenüber und schaffen einen thematischen Rahmen. Das Konzert wird mit dem gemeinsam gesungenen Choral „Was Gott tut, das ist wohl getan“, dem Schlusschoral von Bachs Kantate, beschlossen.

 

Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.