Es geht um eine synodalere katholische Kirche
Mit dem zweiten Treffen vom 2. bis zum 27. Oktober 2024 in Rom kommt ein langer Prozess der XVI. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode an ein vorläufiges Ende. Die Bischofssynode war insgesamt als vier-jähriger, weltweiter Prozess geplant. Offiziell wurde er im Oktober 2021 durch Papst Franziskus in Rom sowie am Wochenende darauf in den Bistümern weltweit eröffnet. In die weiteren Phasen wurden die Bistümer, eine Reihe von Organisationen und schließlich die nationalen Bischofskon-ferenzen einbezogen, bevor der Prozess in die XVI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode in Rom einmündete. Diese findet in zwei Sitzungen im Abstand von einem Jahr statt: Bereits vor einem Jahr trafen sich im Oktober 2023 rund 400 Bischöfe, Priester und Laien, um darüber zu beraten, wie eine synodale (Welt-)Kirche Wirklichkeit werden kann. Aus der Sitzung folgte ein Synthese-Bericht, der für die weitere Beratung in die Bistümer gegeben wurde.
Rückmeldungen aus den Diözesen
Auf der Grundlage des Synthese-Berichtes hat das Synodensekretariat zur Vorbereitung der Vollversammlung im Herbst alle Ortskirchen um eine weitere Rückmeldung gebeten. Dabei waren zwei Fragen leitend: „Wie können wir eine synodale Kirche in der Sendung sein?“ und „Wie kann die differenzierte Mitverantwortung aller Glieder des Volkes Gottes für die Sendung gestärkt werden?“ In die Beratungen wurden in den Bistümern verschiedene Gruppen und Gruppierungen einbezogen wie beispielsweise Berufsverbände, Diözesanräte, Fakultäten, geistliche Gemeinschaften oder Kirchenmusiker. Die Ergebnisse gingen an die Deutsche Bischofskonferenz, die daraus eine Zusammenfassung der Rückmeldungen aus den Bistümern wieder nach Rom leitete.
Nüchterne Erwartungen
Nach der ersten Sitzung im vergangenen Jahr zogen die deutschen Teil-nehmer, unter ihnen der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, und der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck, eine gemischte Bilanz. Die Diskussionen und der Austausch seien sehr konstruktiv gewesen. Allerdings habe man erlebt, wie unterschiedlich die Kulturen und auch die Veränderungsbereitschaft in den verschiedenen Teilen der Weltkirche seien.
Daher müsse man nach Kompromissen Ausschau halten und sich auf Texte einigen, bei denen alle mitziehen könnten.
Die Erwartungen an die letzte Sitzung der Bischofssynode sind zwar groß, doch gehen nur wenige davon aus, dass umstürzende Reformen zu erwarten sind. Jedoch zeigt sich in dem Prozess, dass der Weg der Mitbestimmung zumindest eingeschlagen und nicht mehr umzukehren ist. Für die Themen sowie Fragestellungen der letzten Sitzung hat die Deutsche Bischofskonferenz auf ihrer Website ein Themendossier angelegt. Dort sind auch alle Teilnehmenden sowie Fürbitten und weitere Texte zu finden: https://www.dbk.de/themen/bischofssynoden