1. Information zum Pastoralen Weg

Liebe Gemeindemitglieder,

für unser Dekanat Dreieich fand am 3. April 2019 die außerordentliche  Dekanatsversammlung statt.

Vertreter der Bistumsleitung haben über zukünftige Aufgaben und Chancen der Veränderung informiert sowie die konkreten Aufträge für das Dekanat vorgestellt.

Auf breiter Basis wird nun bis zum Sommer 2021 für das Dekanat ein pastorales Konzept erarbeitet. Dabei sollen auf Dekanatsebene unter anderem pastorale Schwerpunkte gebildet werden.

Künftig soll es im Dekanat Dreieich statt der bisher acht pastoralen Einheiten noch zwei Pfarreien geben.

Das Bild von Pfarrei und Gemeinden wird sich dadurch verändern. Die Pfarrei der Zukunft wird ein Netzwerk, eine Gemeinschaft von Gemeinschaften sein, in der das Leben vor Ort begleitet und unterstützt wird. Die Gemeinde ist künftig (wieder) die aktive Gemeinschaft vor Ort.

Zum Dekanat Dreieich gehören: Erzhausen, Egelsbach, Langen, Dreieich, Neu-Isenburg und Dietzenbach.

 

Die bisherige Pfarrei wird künftig Gemeinde sein

Im Dekanat Rüsselsheim war Weihbischof Bentz anwesend und betonte: „Der Pastorale Weg im Bistum ist kein Sparprozess, sondern er ist eine Umgestaltung. Wenn wir uns im Rahmen der pastoralen Schwerpunktbildung fragen, was wir machen sollen, dann müssen wir uns zugleich immer auch fragen, was wir dafür lassen können. Diese beiden Punkte müssen immer zusammengedacht werden“. Bentz hob besonders hervor, „dass die neu zu bildenden Pfarreien nichts mit unserem bisherigen Pfarreibegriff zu tun haben“. Und weiter. „Die Pfarrei wird künftig die Verwaltungseinheit sein, die von einem Pfarrer geleitet wird, wie es das Kirchenrecht vorschreibt. Das, was bisher die Pfarrei war, wird künftig die Gemeinde sein, wo in lokaler Verantwortung die pastoralen Schwerpunkte ausgestaltet werden.“

Der Weihbischof wies außerdem darauf hin, dass für die neuen Verwaltungseinheiten professionelle Verwaltungsleiter eingestellt werden sollen, da die ständig steigenden Anforderungen von Ehrenamtlichen allein nicht mehr geleistet werden könnten. Für die Verwaltung der Kindertagesstätten sind bereits in zahlreichen Dekanaten Geschäftsträger eingestellt worden. „Das sind wichtige Hilfen dazu, damit die Seelsorger wieder mehr Seelsorger sein können“, sagte Bentz.

 

Breite Beteiligung am Prozess gewünscht

Am Abend der Dekanatsversammlung wurde über den Zeit- und Strukturplan des kommenden Prozesses informiert. Möglichst viele Menschen sollen in die Gestaltung der Veränderungen mit eingebunden werden. Instrumente dazu sind u.a. ein Dekanats-Projekt-Team, Resonanzgruppen, thematische Projektgruppen, Beteiligungsforen, die das Dekanatsteam zusammen mit den Prozessberatern in Zukunft koordinieren müssen. Begleitend dazu wird es einen intensiven Austausch mit dem Bistum und der Koordinationsstelle für den pastoralen Weg geben.

 

 „Wahrnehmung schärfen - Realitäten ernst nehmen“

Ein erster wichtiger Schritt im weiteren Prozessverlauf wird sein, die Wahrnehmung zu schärfen. In einem möglichst breiten Beteiligungsprozess soll wahrgenommen und festgestellt werden, was Menschen von der Kirche brauchen, ob sie bekommen, was sie brauchen und ob sie brauchen, was sie bekommen.

Der Blick in den Sozialraum will dazu beitragen die Lebenssituation der Menschen vertiefend zu verstehen.

Zudem gilt es die veränderten äußeren Realitäten ernst zu nehmen: Z.B. wird die Katholikenzahl im Dekanat Dreieich bis 2030 vermutlich um 17 % sinken, auch die Zahl der Vollzeitstellen in der Gemeindeseelsorge wird aus Personalmangel weniger werden (von zurzeit 14,5 Vollzeitstellen auf dann 10 Vollzeitstellen). Die kirchlichen Immobilien kommen auf den Prüfstand. Nicht alle Gebäude können weiterhin finanziert werden.

 

Austausch, Rückmeldungen, Fragen

Unter den Fragestellungen „Was finde ich motivierend?“, „Woran störe ich mich?“, „Wo habe ich noch offene Fragen?“ und „Was möchte ich ergänzen?“ konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Haupt- und Ehrenamt ihre Rückmeldungen zunächst auf Pinnwände schreiben und dann im anschließenden Austausch ihre Fragen direkt benennen. Es war eine konzentrierte, konstruktive aber auch kritische Atmosphäre.

Die außerordentliche Dekanatsversammlung war die Auftaktveranstaltung des pastoralen Weges im Dekanat Dreieich, der nun in den nächsten Monaten und Jahren ein intensiver Prozess des Beratens und Gestaltens folgen wird. Die Leitfrage ist klar:

Wie können wir als Kirche, die teilt, heute und 2030 unser Christsein leben?

 In den Gremien und auf Dekanatsebene werden in den nächsten Jahren viele Gespräche, Erläuterungen und wahrscheinlich auch Veränderungen stattfinden, denn keiner hat ein Patentrezept.

Strukturen werden sich ändern. Beispielsweise sind Überlegungen zur Gremienstruktur, zur Entlastung bei Verwaltungsaufgaben, zur Gemeindeleitung (durch Laien?) und zur Teambildung im Gange. 

 

Sehen wir den Pastoralen Weg als Aufbruch zur Kirche von Morgen!

 Unsere Aufgabe ist es nun, aktiv und konstruktiv, aber durchaus auch kritisch den Pastoralen Weg mitzugestalten und gemeinsam im Dekanat ein pastorales Konzept zu entwickeln, das das Gemeindeleben und die Heimat vor Ort erhält und weiterentwickelt. Wir werden sicherlich neue Wege des Miteinanders finden

Wir bitte Sie und Euch (weiterhin) um Euer Engagement und um Euer Gebet für die Kirche von Mainz!

Die Möglichkeiten zur Mitgestaltung sind vielfältig. In den Arbeits- und Projektgruppen, in den Gremien und den vielen Gruppen und Kreisen!

 

Unter dem Motto „Kirche gemeinsam gestalten“ findet im November die Pfarrgemeinderatswahl statt.

So mancher wird sich fragen, warum gerade jetzt, in einer Zeit, in der sich im Bistum Mainz vieles verändert? Der Pastorale Weg im Bistum Mainz steht ganz am Anfang. Gerade jetzt ist es wichtig, dass viele in diesem Beratungsprozess mitwirken. Die Pfarrgemeinderäte sind die Gremien, die aktiv mitberaten. Gestalte / Gestalten Sie diesen Weg mit!

 

Mit herzlichen Grüßen

 

Francis Parakkal CMI Pfarrer

Thorsten Möller Vorsitzender PGR

Anke Bernhard stv. Vorsitzende PGR

Gerhard Weiß stv. Vorsitzender KVR