Schmuckband Kreuzgang

Adventsgedanken...

Von Pfarrer Jolie

Datum:
Di. 30. Nov. 2021
Von:
Susanne Mockenhaupt

Liebe Schwestern und Brüder,

vor einigen Monaten habe ich nun meinen Dienst als Pfarrvikar von Gedern, Wenings und Schotten angetreten. Ich danke für die freundliche Aufnahme in den Gemeinden, für das kollegiale Miteinander im Team der Hauptamtlichen (incl. der Sekretärinnen) und für die mitbrüderliche Zusammenarbeit mit Pfarradministrator Wolfram Schmidt.

Weiterhin stehen die Zeichen auf Veränderung, in der Kirche und in der Gesellschaft: Die durch ein klitzekleines Virus ausgelöste weltweite Krise hat uns allen ins Bewusstsein gebracht, wie verletzlich wir trotz aller technischen und medizinischen Möglichkeiten sind. Unsere Gesellschaft ist mittlerweile tief gespalten, wenn es um die Frage eines angemessenen Umgangs mit dieser Krise geht. Und auch in der Kirche geht so maches drunter und drüber: „Corona“ wird das Gemeindeleben in einer Weise verändern, die bisher nur ansatzweise zu ahnen ist. Und: Die Umstrukturierung der gesamten Diözese löst in nicht wenigen Gläubigen Befürchtungen aus, man könnte die Heimat in der Kirche vor Ort verlieren. Häufiger und für viele nicht nachvollziehbare Personalwechsel machen seelsorgliches Arbeiten zunehmend kompliziert. Dazu kommen diverse Dialogveranstaltungen, die bei nicht wenigen Katholiken den Eindruck hinterlassen, dass unser Glaube mittlerweile so gut wie vollständig zur Disposition steht….

Was tun?

In Krisenzeiten geht der christliche Blick zurück und nach vorne:

Zurück: Wir vergewissern uns unserer Ursprünge: Zum einen natürlich schauen wir auf die Quellen unseres Glaubens und gleichzeitig auf das Vorbild derer, die unsere kleinen Gemeinden aus den Trümmern des Zweiten Weltkrieges aufgebaut haben. Das macht uns bewusst: Wir haben ein Fundament! Wir sind nicht allein!

Nach vorne: Wir blicken auf die Kinder und Jugendlichen, die in unseren Gemeinden auf die Sakramente vorbereitet werden. Auf Alte und Junge, die trotz der schwierigen Lage am Glauben und auch an unseren Gemeinden festhalten. Wir schauen auf uns selbst, auf den Weg unserer Berufung und nicht zuletzt auf den lieben Gott, der gerade in Krisenzeiten sagt: „Wenn all das geschieht, dann richtet euch auf und erhebt euer Haupt….“ (Lk 21,28)

In diesem Sinne: Lassen Sie uns gemeinsam auf Weihnachten zugehen!

Im Glauben sind wir gerüstet und immun – zwar nicht gegen Virusinfektionen, wohl aber gegen den Versuch der Mächtigen, im Windschatten dieser Krise den Menschen zu verängstigen und ihn seines Glaubens zu berauben. Bleiben wir wachsam! Erkennen wir die Zeichen der Zeit.

Oder - um mit Alfred Delp zu sprechen,

Dass wir doch die große Berufung spüren und anerkennen, diesem grausigen Geschehen seinen inneren Sinn zu geben und in all diesen Schrecken anzubeten und hinzugehen. Dann wäre aus diesen Höllenfeuern ein neuer Mensch gekommen, losgelöst und frei zu sich selbst und der Erde würde eine Stunde des Segens schlagen mit in der Nacht - wie schon so oft.“ (Januar 1945)

Gnadenreiche, gesegnete Weihnachten und Gottes Beistand im neuen Jahr!

Ihr Pfarrer Hendrick Jolie, Pfarrvikar