Sankt Wendelinus: Einsiedler, Abt, Nothelfer
* um 555 in Schottland (oder Irland)
+ 617 in Tholey
Name bedeutet: aus dem Stamm der Vandalen (althochdt.)
Wendelin wa r der Überlieferung nach ein schottischer Königssohn. Aus Ärger über seine religiöse Neigungen verlangte sein Vater von ihm, Schafe zu hüten. Mit sechs Genossen wollte er nach Rom wallfahren, gelangte aber nur bis Trier. Dort stießen sie auf eine Gruppe von Laien, die gemeinsam wie in einem Kloster lebten. Wendelin übernahm Hirtendienste bei einem Edelmann und trieb das Vieh bis zu einem sieben Meilen entfernten Berg, wo er gerne betete. Der als räuberisch geschilderte Herr der Herde kam unerwartet vorbei und war erzürnt, dass Wendelin sich so weit entfernt hatte und ihm das zum Verzehr bestimmte Tier nicht rechtzeitig werde bringen können. Doch als der Erboste in seinen Hof zurückkam, war Wendelin bereits dort. Tief erschrocken, bat der Herr Wendelin um Vergebung, baute ihm eine Zelle in der Nähe des benachbarten Klosters Tholey dessen Mönche Wendelin zum Nachfolger ihres verstorbenen Abtes wählten, ohne dass Wendelin je Priester geworden war.
In Tholey starb Wendelin. Von vielen Kerzen umgeben, bestatteten ihn die Mönche, fanden aber am nächsten Morgen den Leichnam neben dem Grabe. Sie nahmen dies als Zeichen, dass er andern Orts begraben sein wollte und spannten Ochsen vor einen Wagen; diese fuhren ihn, von selbst den Weg findend, auf den Berg, auf dem er betend so oft geweilt hatte.
Eine große Wallfahrtsstätte entstand an der neuen Grabstelle, aus der sich die nach ihm benannte Stadt St. Wendel an der Saar entwickelte. Im Rheinmoselgebiet ist Wendelins Verehrung weit verbreitet.
Katholischer Gedenktag: 20. Oktober