„Am Aschermittwoch ist alles vorbei…!“ – so heißt ein Grundsatz in der Fastnacht. Und gerade in diesem Jahr scheint dieser Grundsatz noch einmal mehr zu gelten, denn gefühlt hat die Fastnacht nie richtig angefangen. Spätestens das Aschenkreuz macht uns deutlich, alles – auch wir – sind endlich und in unserem Leben begrenzt. Ein Gefühl, welches sich auch in den letzten zwölf Monaten verfestigt hat und uns durch Corona deutlich gemacht wurde. Mir persönlich scheint es nicht so, als hätte die Fastnacht 2021 nie richtig angefangen, sondern als hätte die Fastenzeit 2020 nie richtig aufgehört. Ein Leben mit Einschränkungen, beeinflusst von einer unklaren Lage in der das sprichwörtliche Glas „weder halb voll noch halb leer“ zu seien scheint beeinflusst meinen Alltag auf eine noch nie dagewesene Art und Weise. Eine Situation die wir aushalten, oder uns ergeben müssen? Nein! – denn die Botschaft des Aschermittwochs ist für mich eine andere. Aschermittwoch ist für mich ein Tag des Aufbruchs, ein Tag der nicht verbrannte Erde hinterlässt, sondern der uns die Möglichkeit gibt einen Neuanfang zu machen. Dieser Neuanfang gilt nicht nur mir als Person, sondern uns als Gesellschaft. Dieser Neuanfang könnte uns dazu ermutigen nicht auf das zu schauen was nicht war, sondern mutig einen Ausblick zu wagen auf das was kommt. Was möchte ich erreichen? Wo möchte ich mich verändern? Wie soll unser Leben nach Corona weitergehen? Alles so wie vorher oder gibt es auch etwas was uns neu bewusst geworden ist und was wir gerne beibehalten möchten? Können und wollen wir überhaupt dort anknüpfen wo wir „aufgehört“ haben?
Im heutigen Evangelium könnte zumindest ein Teil einer Antwort stecken. Jesus sagt zu seinen Jüngern: „…dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.“. Leben findet für Jesus im hier und jetzt statt und nicht im Warten und im Verharren. Ein Leben als ein Geschenk Gottes, welches von uns gestaltet und im wahrsten Sinne gelebt werden will, hat dabei aber nicht nur uns selbst im Blick, sondern auch unseren Nächsten. Damit dürfen wir gemeinsam optimistisch in die Zukunft schauen, diese gestalten und uns sicher sein, dass Gott unsere Schritte begleitet, auch wenn wir sie vielleicht erst nur im Kleinen oder im Verborgenen gehen.
(Kpl. Simon Krost)