40 Tage nach Weihnachten feiert die Kirche heute das Fest der Darstellung des Herrn. Zum einen bringt Maria im Tempel zwei Turteltauben als Reinigungsopfer einem Priester dar. Nach der Geburt von Jesus galt sie 40 Tage als unrein. Und da geschieht das faszinierende, dass die beiden alten Menschen Simeon und Hanna, die mit Ausdauer auf den Retter warteten, in Jesus den Erlöser sehen. Im Nachtgebet der Kirche heißt es täglich mit Simeons Worten: "Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel" (Lukas 2,29-32). Simeons und Hannas Weisheit beeindrucken mich und ihre große Geduld und das Vertrauen in Gott, dass sie am Ende ihres Lebens Gott in einem Licht sehen. Das Licht des Menschgewordenen Gottes möge uns über die Weihnachtszeit hinaus in diesem Jahr bestärken.
Alfred Delp, der Jesuitenpater, der in Lampertheim aufwuchs, nahm aus dem Licht die Kraft für seinen Widerstand im "Kreisauser Kreis" gegen die Unmenschlichkeit der Nationalsozialisten. Am 2.2.1945 wurde er in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Aus dem Evangelium nach Lukas 2,22-40
Das Zeugnis des Simeon und der Hanna22 Als sich für sie die Tage der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung erfüllt hatten, brachten sie das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn darzustellen, 23 wie im Gesetz des Herrn geschrieben ist: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn heilig genannt werden. 24 Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. 25 Und siehe, in Jerusalem lebte ein Mann namens Simeon. Dieser Mann war gerecht und fromm und wartete auf den Trost Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. 26 Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe. 27 Er wurde vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem Gesetz üblich war, 28 nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: 29 Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. 30 Denn meine Augen haben das Heil gesehen, 31 das du vor allen Völkern bereitet hast, 32 ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel. 33 Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden. 34 Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele zu Fall kommen und aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird, - 35 und deine Seele wird ein Schwert durchdringen. So sollen die Gedanken vieler Herzen offenbar werden. 36 Damals lebte auch Hanna, eine Prophetin, eine Tochter Penuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; 37 nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. 38 Zu derselben Stunde trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. 39 Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück. 40 Das Kind wuchs heran und wurde stark, erfüllt mit Weisheit und Gottes Gnade ruhte auf ihm.
(Gemeindefererentin Claudia Flath)
Datum:
Mo. 1. Feb. 2021
Von:
Matthias Lich