Zum Inhalt springen

Waschen:Impuls zum Dienstag

IMG Seife

Beim nach Hause Kommen gehört es schon zum Ritus, sich gleich zuerst die Hände zu waschen. Und es kommt vor, dass ich nach ein paar Minuten überlege:  Habe ich mir tatsächlich schon die Hände gewaschen? Der Duft der Seife lässt mich sicher werden: ja alles richtig gemacht. Im Evangelium heute achten die Schriftgelehrten wieder penibel genau darauf, ob Jesu Jünger alle Reinheitsvorschriften vor dem Essen einhalten. Und sie machen Jesus unterschwellig einen Vorwurf: "Warum halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten?" Sinnvoll ist es, sich vor dem Essen die Hände zu waschen, wenn man vorher auf den Straßen und Feldern unterwegs war. Und doch will Jesus die Reinheitsvorschriften nicht zum Wichtigsten erklären: Die Liebe zu Gott und den Mitmenschen, "du sollst Vater und Mutter ehren" ist das Größte.  Dann kommen die Reinheitsvorschriften, sie sind nach den Zehn Geboten entstanden. Diese Zehn Gebote sind so wichtig, dass wir die Regeln zur Händedesinfektion, dem Maskentragen und dem Abstand jetzt gerade erst recht einhalten müssen. Die Motivation ist, Leben zu schützen- mit Herz und Geduld  müssen die Regeln wieder erklärt und befolgt werden- mit kleinen Fortschritten beim Rückgang der Infektionszahlen. Nicht um des Gesetzes willen, sondern um Leben zu retten. Dabei sollten wir trotzdem alle bemüht sein, Kontakt zu denen zu halten, die in Einsamkeit leben müssen, in Heimen und Krankenhäusern. Alte und Kranke dürfen nicht ausgegrenzt werden. Und die jungen Menschen, die ihre Schule mit den Freunden sehr vermissen, sie leiden genauso in dieser Zeit. Die aktuellen Reinheitsvorschriften sollen keinen ausgrenzen vom Leben, Fantasie ist gefragt.

 

Evangelium Mk 7, 1-13

Die Pharisäer und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem gekommen waren, hielten sich bei Jesus auf.
Sie sahen, daß einige seiner Jünger ihr Brot mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen aßen.
Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Handvoll Wasser die Hände gewaschen haben, wie es die Überlieferung der Alten vorschreibt.
Auch wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. Noch viele andere überlieferte Vorschriften halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln.
Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also: Warum halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten, sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen?
Er antwortete ihnen: Der Prophet Jesaja hatte recht mit dem, was er über euch Heuchler sagte: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir.
Es ist sinnlos, wie sie mich verehren; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen.
Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung der Menschen.
Und weiter sagte Jesus: Sehr geschickt setzt ihr Gottes Gebot außer Kraft und haltet euch an eure eigene Überlieferung.
Mose hat zum Beispiel gesagt: Ehre deinen Vater und deine Mutter!, und: Wer Vater oder Mutter verflucht, soll mit dem Tod bestraft werden.
Ihr aber lehrt: Es ist erlaubt, daß einer zu seinem Vater oder seiner Mutter sagt: Was ich dir schulde, ist Korbán, das heißt: eine Opfergabe.
Damit hindert ihr ihn daran, noch etwas für Vater oder Mutter zu tun.
So setzt ihr durch eure eigene Überlieferung Gottes Wort außer Kraft. Und ähnlich handelt ihr in vielen Fällen.

 

(Gemeindereferentin Claudia Flath)

Datum:
Mo. 8. Feb. 2021
Von:
Matthias Lich

Waschen

Beim nach Hause Kommen gehört es schon zum Ritus, sich gleich zuerst die Hände zu waschen. Und es kommt vor, dass ich nach ein paar Minuten überlege:  Habe ich mir tatsächlich schon die Hände gewaschen? Der Duft der Seife lässt mich sicher werden: ja alles richtig gemacht. Im Evangelium heute achten die Schriftgelehrten wieder penibel genau darauf, ob Jesu Jünger alle Reinheitsvorschriften vor dem Essen einhalten. Und sie machen Jesus unterschwellig einen Vorwurf: "Warum halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten?" Sinnvoll ist es, sich vor dem Essen die Hände zu waschen, wenn man vorher auf den Straßen und Feldern unterwegs war. Und doch will Jesus die Reinheitsvorschriften nicht zum Wichtigsten erklären: Die Liebe zu Gott und den Mitmenschen, "du sollst Vater und Mutter ehren" ist das Größte.  Dann kommen die Reinheitsvorschriften, sie sind nach den Zehn Geboten entstanden. Diese Zehn Gebote sind so wichtig, dass wir die Regeln zur Händedesinfektion, dem Maskentragen und dem Abstand jetzt gerade erst recht einhalten müssen. Die Motivation ist, Leben zu schützen- mit Herz und Geduld  müssen die Regeln wieder erklärt und befolgt werden- mit kleinen Fortschritten beim Rückgang der Infektionszahlen. Nicht um des Gesetzes willen, sondern um Leben zu retten. Dabei sollten wir trotzdem alle bemüht sein, Kontakt zu denen zu halten, die in Einsamkeit leben müssen, in Heimen und Krankenhäusern. Alte und Kranke dürfen nicht ausgegrenzt werden. Und die jungen Menschen, die ihre Schule mit den Freunden sehr vermissen, sie leiden genauso in dieser Zeit. Die aktuellen Reinheitsvorschriften sollen keinen ausgrenzen vom Leben, Fantasie ist gefragt.

 

Evangelium Mk 7, 1-13

Die Pharisäer und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem gekommen waren, hielten sich bei Jesus auf.
Sie sahen, daß einige seiner Jünger ihr Brot mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen aßen.
Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Handvoll Wasser die Hände gewaschen haben, wie es die Überlieferung der Alten vorschreibt.
Auch wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. Noch viele andere überlieferte Vorschriften halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln.
Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also: Warum halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten, sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen?
Er antwortete ihnen: Der Prophet Jesaja hatte recht mit dem, was er über euch Heuchler sagte: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir.
Es ist sinnlos, wie sie mich verehren; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen.
Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung der Menschen.
Und weiter sagte Jesus: Sehr geschickt setzt ihr Gottes Gebot außer Kraft und haltet euch an eure eigene Überlieferung.
Mose hat zum Beispiel gesagt: Ehre deinen Vater und deine Mutter!, und: Wer Vater oder Mutter verflucht, soll mit dem Tod bestraft werden.
Ihr aber lehrt: Es ist erlaubt, daß einer zu seinem Vater oder seiner Mutter sagt: Was ich dir schulde, ist Korbán, das heißt: eine Opfergabe.
Damit hindert ihr ihn daran, noch etwas für Vater oder Mutter zu tun.
So setzt ihr durch eure eigene Überlieferung Gottes Wort außer Kraft. Und ähnlich handelt ihr in vielen Fällen.

 

(Gemeindereferentin Claudia Flath)