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Ostern Teil 2:Impuls zum Dienstag

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Mit einer sehr aktiven Frau in der eritreisch orthodoxen Gemeinde in Heppenheim habe ich gesprochen, wie sie hier Ostern feiern.

 

Frau Tesfay, am 2. Mai haben Sie Ostern gefeiert. Warum jetzt?

 

Wir feiern unsere Feste nach dem julianischen Kalender und unserem Osterfest geht auch eine 40 tätige Fastenzeit voraus. Wir verzichten in dieser Zeit auf alle tierischen Produkte. Das ist auf der Arbeit schon anstrengend. Die Fastenzeit hilft uns, zur Besinnung zu kommen, mehr auf die Nächstenliebe zu achten, darauf, was ich für Versöhnung tun kann.

 

Wie begehen Sie die Karwoche?

 

Die Karwoche ist auch eine Fastenwoche. Am Donnerstag findet die Fußwaschung statt. Nur eine kleine neunköpfige Gruppe mit zwei Priestern und drei Diakonen kann den Gottesdienst in der Kapelle des Hauses am Maiberg feiern. Wir übertragen den Gottesdienst in die Häuser der Gemeindemitglieder und laden sie ein sich zuhause gegenseitig die Füße zu waschen- wie es Jesus getan hat. Danach gibt es in St. Peter auch den Gottesdienst.

 

Und wie bereiten Sie Ostern vor?

Am Samstag, nicht schon vorher, ist der große Kochtag. Wir kaufen ein Hühnchen ein. In der Heimat wäre es außerdem ein Schaf oder ein Ochse, je nachdem was sich die Familie es leisten kann. Das Fleisch wird dann in der Familie weiterverteilt und wir feiern nach dem Gottesdienst den ganzen Tag weiter.

 

Gibt es eine Osterkerze zum Osterfest?

Bei uns gibt es keine große Osterkerze, sondern für jede und jeden eine kleine Osterkerze. Die besorgt jemand in Äthiopien und bringt sie mit.

Wir feiern, dass Christus mit seiner Kreuzigung und Auferstehung den Tod besiegt hat. Bei der Segnung zu Ostern und auch 50 weitere Tage (bis zum Pfingstfest) gibt es ein Bekenntnis, welches der segnende Priester und die Gläubigen im Wechsel sprechen.

Priester: Christus ist von den Toten auferstanden…

Gläubigen: …Mit der großen Macht…

Priester: …er fesselte den Teufel…

Gläubigen: …und befreite Adam…

Priester: …Frieden…

Gläubigen: …von nun an…

Priester: …soll sein…

Gläubigen: …vollkommene Freude und Frieden!

 

Auf diesen Wechselruf freue ich mich jedes Jahr, er ist der Höhepunkt. Es ist mehr als ein Jubel, richtige Ekstase! Wir sind dankbar, dass wir in St. Peter Gottesdienst an Ostern feiern dürfen. Nur die Personen, die sich vorher angemeldet haben, dürfen mitfeiern. Wir wünschen allen Menschen die Freude des Auferstanden!

 

(Claudia Flath, Gemeindereferentin)

Datum:
Mo. 3. Mai 2021
Von:
Matthias Lich

Ostern Teil 2

Mit einer sehr aktiven Frau in der eritreisch orthodoxen Gemeinde in Heppenheim habe ich gesprochen, wie sie hier Ostern feiern.

 

Frau Tesfay, am 2. Mai haben Sie Ostern gefeiert. Warum jetzt?

 

Wir feiern unsere Feste nach dem julianischen Kalender und unserem Osterfest geht auch eine 40 tätige Fastenzeit voraus. Wir verzichten in dieser Zeit auf alle tierischen Produkte. Das ist auf der Arbeit schon anstrengend. Die Fastenzeit hilft uns, zur Besinnung zu kommen, mehr auf die Nächstenliebe zu achten, darauf, was ich für Versöhnung tun kann.

 

Wie begehen Sie die Karwoche?

 

Die Karwoche ist auch eine Fastenwoche. Am Donnerstag findet die Fußwaschung statt. Nur eine kleine neunköpfige Gruppe mit zwei Priestern und drei Diakonen kann den Gottesdienst in der Kapelle des Hauses am Maiberg feiern. Wir übertragen den Gottesdienst in die Häuser der Gemeindemitglieder und laden sie ein sich zuhause gegenseitig die Füße zu waschen- wie es Jesus getan hat. Danach gibt es in St. Peter auch den Gottesdienst.

 

Und wie bereiten Sie Ostern vor?

Am Samstag, nicht schon vorher, ist der große Kochtag. Wir kaufen ein Hühnchen ein. In der Heimat wäre es außerdem ein Schaf oder ein Ochse, je nachdem was sich die Familie es leisten kann. Das Fleisch wird dann in der Familie weiterverteilt und wir feiern nach dem Gottesdienst den ganzen Tag weiter.

 

Gibt es eine Osterkerze zum Osterfest?

Bei uns gibt es keine große Osterkerze, sondern für jede und jeden eine kleine Osterkerze. Die besorgt jemand in Äthiopien und bringt sie mit.

Wir feiern, dass Christus mit seiner Kreuzigung und Auferstehung den Tod besiegt hat. Bei der Segnung zu Ostern und auch 50 weitere Tage (bis zum Pfingstfest) gibt es ein Bekenntnis, welches der segnende Priester und die Gläubigen im Wechsel sprechen.

Priester: Christus ist von den Toten auferstanden…

Gläubigen: …Mit der großen Macht…

Priester: …er fesselte den Teufel…

Gläubigen: …und befreite Adam…

Priester: …Frieden…

Gläubigen: …von nun an…

Priester: …soll sein…

Gläubigen: …vollkommene Freude und Frieden!

 

Auf diesen Wechselruf freue ich mich jedes Jahr, er ist der Höhepunkt. Es ist mehr als ein Jubel, richtige Ekstase! Wir sind dankbar, dass wir in St. Peter Gottesdienst an Ostern feiern dürfen. Nur die Personen, die sich vorher angemeldet haben, dürfen mitfeiern. Wir wünschen allen Menschen die Freude des Auferstanden!

 

(Claudia Flath, Gemeindereferentin)