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Advent?:Impuls zum Donnerstag

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Na, steht der Adventskalender schon bereit? Noch wenige Tage, und wir können das erste Türchen öffnen. Nicht nur die Kinder freuen sich auf diesen Moment, auf die kleine Überraschung, die uns dann täglich erwartet: etwas Süßes, ein Bild, ein Sinnspruch.

 

Manchmal habe ich den Eindruck, dass all unser Bemühen, den Advent zu gestalten, all die Dekoration, all die vielen Bräuche und Traditionen, dass das alles etwas von einem riesigen Adventskalender hat. Wir wollen Türen öffnen, damit uns etwas Schönes erreicht, damit wir von einer Stimmung ergriffen werden.

 

Das klappt nicht immer, schon gar nicht auf Knopfdruck. Wir können das, was wir brauchen und wonach wir uns sehnen – Trost, ein Gefühl von Geborgenheit, innere Freude – wir können es nicht nach Belieben herstellen oder machen. Ist es überhaupt an uns, selber Türen zu öffnen, oder geht es im Advent nicht vielmehr darum, dass uns Türen geöffnet werden?

 

Dietrich Bonhoeffer schreibt aus der Haft der Gestapo 1945: Eine Gefängniszelle ist ein ganz guter Vergleich für die Adventssituation; man wartet und hofft und tut dies oder jenes – die Tür ist verschlossen und kann nur von außen geöffnet werden.

 

In diesem Corona-Jahr ist alles anders. Unserem Machen sind Grenzen gesetzt. Wie jede Krise ist auch diese zugleich eine Chance: statt auf das Machen könnten wir uns auf das Empfangen ausrichten. Aufmerksam durch den Tag gehen und schauen, wo Gott uns eine Tür öffnet – in einer unverhofften schönen Erinnerung, im guten Wort eines Menschen, in einem tröstlichen Gedanken, der uns zufliegt.

 

Ich wünsche uns jeden Tag im Advent solche offenen Türen, durch die hindurch uns der erreicht, der sich zu uns hin aufmacht.

(Pfr. Thomas Meurer)

Datum:
Mi. 25. Nov. 2020
Von:
Matthias Lich

Advent?

Na, steht der Adventskalender schon bereit? Noch wenige Tage, und wir können das erste Türchen öffnen. Nicht nur die Kinder freuen sich auf diesen Moment, auf die kleine Überraschung, die uns dann täglich erwartet: etwas Süßes, ein Bild, ein Sinnspruch.

 

Manchmal habe ich den Eindruck, dass all unser Bemühen, den Advent zu gestalten, all die Dekoration, all die vielen Bräuche und Traditionen, dass das alles etwas von einem riesigen Adventskalender hat. Wir wollen Türen öffnen, damit uns etwas Schönes erreicht, damit wir von einer Stimmung ergriffen werden.

 

Das klappt nicht immer, schon gar nicht auf Knopfdruck. Wir können das, was wir brauchen und wonach wir uns sehnen – Trost, ein Gefühl von Geborgenheit, innere Freude – wir können es nicht nach Belieben herstellen oder machen. Ist es überhaupt an uns, selber Türen zu öffnen, oder geht es im Advent nicht vielmehr darum, dass uns Türen geöffnet werden?

 

Dietrich Bonhoeffer schreibt aus der Haft der Gestapo 1945: Eine Gefängniszelle ist ein ganz guter Vergleich für die Adventssituation; man wartet und hofft und tut dies oder jenes – die Tür ist verschlossen und kann nur von außen geöffnet werden.

 

In diesem Corona-Jahr ist alles anders. Unserem Machen sind Grenzen gesetzt. Wie jede Krise ist auch diese zugleich eine Chance: statt auf das Machen könnten wir uns auf das Empfangen ausrichten. Aufmerksam durch den Tag gehen und schauen, wo Gott uns eine Tür öffnet – in einer unverhofften schönen Erinnerung, im guten Wort eines Menschen, in einem tröstlichen Gedanken, der uns zufliegt.

 

Ich wünsche uns jeden Tag im Advent solche offenen Türen, durch die hindurch uns der erreicht, der sich zu uns hin aufmacht.

(Pfr. Thomas Meurer)