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Nochmal Thomas:Impuls zum Donnerstag

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Ein Nachklang zum zurückliegenden zweiten Sonntag der Osterzeit mit dem Evangelium von der Begegnung des Auferstandenen mit Thomas: eine Darstellung aus einem alten Kölner Evangeliar von 1250.

 

Thomas ist aus dem Haus des Glaubens, aus dem sicheren Rahmen herausgefallen. Er ist in gewisser Weise, was seinen Glauben angeht, obdachlos. Vorsichtig, fragend und unsicher tastet er sich zurück. Ungelenk setzt er seine Schritte; man hat den Eindruck, er macht einen Schritt vor und zwei zurück. Ungeordnet sein Gewand; das Äußere spricht Bände über das Gedanken- und Gefühlschaos im Inneren. Fragend der Blick. Er traut sich kaum, Jesus anzuschauen. „Darf ich wieder zu Dir, in Dein Haus, in Deine Gemeinschaft. Oder habe ich meine Chance vertan?“

Der gütige, liebende Blick des Auferstandenen zerstreut alle Zweifel. Es ist, als ob Jesus die Wand des Hauses beiseite schiebt, diese scheinbar so undurchdringliche Barriere. Und wo Thomas noch zögert, macht Jesus schon einen Schritt auf ihn zu. Nicht Thomas berührt den Auferstandenen. Er wird vielmehr berührt. Die Geste Jesu ist eine einzige Einladung: Komm zurück in mein Haus!

(Pfr. Thomas Meurer)

Datum:
Mi. 14. Apr. 2021
Von:
Matthias Lich

Nochmal Thomas

Ein Nachklang zum zurückliegenden zweiten Sonntag der Osterzeit mit dem Evangelium von der Begegnung des Auferstandenen mit Thomas: eine Darstellung aus einem alten Kölner Evangeliar von 1250.

 

Thomas ist aus dem Haus des Glaubens, aus dem sicheren Rahmen herausgefallen. Er ist in gewisser Weise, was seinen Glauben angeht, obdachlos. Vorsichtig, fragend und unsicher tastet er sich zurück. Ungelenk setzt er seine Schritte; man hat den Eindruck, er macht einen Schritt vor und zwei zurück. Ungeordnet sein Gewand; das Äußere spricht Bände über das Gedanken- und Gefühlschaos im Inneren. Fragend der Blick. Er traut sich kaum, Jesus anzuschauen. „Darf ich wieder zu Dir, in Dein Haus, in Deine Gemeinschaft. Oder habe ich meine Chance vertan?“

Der gütige, liebende Blick des Auferstandenen zerstreut alle Zweifel. Es ist, als ob Jesus die Wand des Hauses beiseite schiebt, diese scheinbar so undurchdringliche Barriere. Und wo Thomas noch zögert, macht Jesus schon einen Schritt auf ihn zu. Nicht Thomas berührt den Auferstandenen. Er wird vielmehr berührt. Die Geste Jesu ist eine einzige Einladung: Komm zurück in mein Haus!

(Pfr. Thomas Meurer)