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Christi Himmelfahrt:Impuls zum Feiertag

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Am 9. Mai wäre Sophie Scholl 100 Jahre alt geworden. Heute, vier Tage später, feiern wir Christi Himmelfahrt. Das mag ein Zufall sein. Ich erkenne darin aber auch eine Botschaft, einen Zusammenhang. Sophie Scholl, die ihren Widerstand gegen das Hitler-Regime zusammen mit ihrem Bruder Hans und weiteren Mitgliedern der „Weißen Rose“ mit dem Leben bezahlte – als Studentin mit 21 Jahren – war eine Gottsucherin. Sie war ganz auf Gott ausgerichtet. Dies war Inspiration und Kraftquelle für ihren Widerstand gegenüber einer Macht, die absolute Gewalt über die Menschen beanspruchte. In dieser Weise kann für uns das Fest Christi Himmelfahrt zu einer Kraftquelle werden. Es lädt uns ein, die Ausrichtung unserer Welt auf den Himmel, auf Gott hin, neu zu verinnerlichen. Die Berufung von Welt und Mensch zur Gemeinschaft mit Gott uns neu zu vergegenwärtigen, und uns darin festzumachen und neuen Mut zu fassen.

 

Die Mitglieder der Weißen Rose haben von diesem Mut Zeugnis gegeben. Darum möchte ich sie hier sprechen lassen, mit Worten aus einem ihrer Flubblätter:

 

Überall und zu allen Zeiten haben die Dämonen im Dunkeln gelauert auf die Stunde, da der Mensch schwach wird, da er seine ihm von Gott auf Freiheit gegründete Stellung im ordo eigenmächtig verläßt, da er dem Druck des Bösen nachgibt, sich von den Mächten höherer Ordnung loslöst und so, nachdem er den ersten Schritt freiwillig getan, zum zweiten und dritten und immer mehr getrieben wird mit rasend steigender Geschwindigkeit - überall und zu allen Zeiten der höchsten Not sind Menschen aufgestanden, Propheten, Heilige, die ihre Freiheit gewahrt hatten, die auf den Einzigen Gott hinwiesen und mit seiner Hilfe das Volk zur Umkehr mahnten. Wohl ist der Mensch frei, aber er ist wehrlos wider das Böse ohne den wahren Gott, er ist wie ein Schiff ohne Ruder, dem Sturme preisgegeben, wie ein Säugling ohne Mutter, wie eine Wolke, die sich auflöst. Gibt es, so frage ich Dich, der Du ein Christ bist, gibt es in diesem Ringen um die Erhaltung Deiner höchsten Güter ein Zögern, ein Spiel mit Intrigen, ein Hinausschieben der Entscheidung in der Hoffnung, daß ein anderer die Waffen erhebt, um Dich zu verteidigen? Hat Dir nicht Gott selbst die Kraft und den Mut gegeben zu kämpfen? Wir müssen das Böse dort angreifen, wo es am mächtigsten ist, und es ist am mächtigsten in der Macht Hitlers.

(Pfr. Thomas Meurer)

Datum:
Mi. 12. Mai 2021
Von:
Matthias Lich

Christi Himmelfahrt

Am 9. Mai wäre Sophie Scholl 100 Jahre alt geworden. Heute, vier Tage später, feiern wir Christi Himmelfahrt. Das mag ein Zufall sein. Ich erkenne darin aber auch eine Botschaft, einen Zusammenhang. Sophie Scholl, die ihren Widerstand gegen das Hitler-Regime zusammen mit ihrem Bruder Hans und weiteren Mitgliedern der „Weißen Rose“ mit dem Leben bezahlte – als Studentin mit 21 Jahren – war eine Gottsucherin. Sie war ganz auf Gott ausgerichtet. Dies war Inspiration und Kraftquelle für ihren Widerstand gegenüber einer Macht, die absolute Gewalt über die Menschen beanspruchte. In dieser Weise kann für uns das Fest Christi Himmelfahrt zu einer Kraftquelle werden. Es lädt uns ein, die Ausrichtung unserer Welt auf den Himmel, auf Gott hin, neu zu verinnerlichen. Die Berufung von Welt und Mensch zur Gemeinschaft mit Gott uns neu zu vergegenwärtigen, und uns darin festzumachen und neuen Mut zu fassen.

 

Die Mitglieder der Weißen Rose haben von diesem Mut Zeugnis gegeben. Darum möchte ich sie hier sprechen lassen, mit Worten aus einem ihrer Flubblätter:

 

Überall und zu allen Zeiten haben die Dämonen im Dunkeln gelauert auf die Stunde, da der Mensch schwach wird, da er seine ihm von Gott auf Freiheit gegründete Stellung im ordo eigenmächtig verläßt, da er dem Druck des Bösen nachgibt, sich von den Mächten höherer Ordnung loslöst und so, nachdem er den ersten Schritt freiwillig getan, zum zweiten und dritten und immer mehr getrieben wird mit rasend steigender Geschwindigkeit - überall und zu allen Zeiten der höchsten Not sind Menschen aufgestanden, Propheten, Heilige, die ihre Freiheit gewahrt hatten, die auf den Einzigen Gott hinwiesen und mit seiner Hilfe das Volk zur Umkehr mahnten. Wohl ist der Mensch frei, aber er ist wehrlos wider das Böse ohne den wahren Gott, er ist wie ein Schiff ohne Ruder, dem Sturme preisgegeben, wie ein Säugling ohne Mutter, wie eine Wolke, die sich auflöst. Gibt es, so frage ich Dich, der Du ein Christ bist, gibt es in diesem Ringen um die Erhaltung Deiner höchsten Güter ein Zögern, ein Spiel mit Intrigen, ein Hinausschieben der Entscheidung in der Hoffnung, daß ein anderer die Waffen erhebt, um Dich zu verteidigen? Hat Dir nicht Gott selbst die Kraft und den Mut gegeben zu kämpfen? Wir müssen das Böse dort angreifen, wo es am mächtigsten ist, und es ist am mächtigsten in der Macht Hitlers.

(Pfr. Thomas Meurer)