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Was mein Leben reicher macht...:Impuls zum Freitag

2021-02-04_11-09-18_000

Ein lieber Mensch hat mir zu Weihnachten einen Kalender geschenkt, der mich nun schon über einen Monat begleitet. An jedem Morgen - oder manchmal  auch erst mittags, je nachdem, wie ich dran denke ;) - begegnet mir eine kleine Begebenheit aus dem Leben eines anderen Menschen. Unter dem Titel "Was mein Leben reicher macht", haben Leser*innen der Wochenzeitschrift "Zeit" Momente in Worte gepackt, die ihnen wichtig geworden sind.

Das Tolle daran ist: Es sind keine "großen" Momente, die mir da begegnen. Es sind vielmehr die kleinen Dinge, die hier beschrieben werden. Da erzählt einer  von der Wärmflasche, die schon ins Bett gelegt wurde, als er hineinklettert und eine Andere über das aufmunternde Lächeln eines älteren Herrn, als sie sich mit Kinderwagen, Einkaufskorb und Babytragetuch durch den Supermarkt quält.

Während ich das so lese, spüre ich ein Lächeln über mein Gesicht huschen. "Ach, wie schön!", denke ich. Und auf einmal kommen mir auch so kleine Momente ins Bewusstsein, die mein Leben reicher gemacht haben: das Telefonat gestern, reale Begegnungen aus dem Auto heraus mit Menschen, die ich Corona-bedingt ewig nicht gesehen habe, der Sonnenstrahl, der plötzlich am Himmel aufgetaucht ist ...

Nach meinem Empfinden geht aktuell der Corona-Blues um. Der Lockdown geht nun schon seit November, die Infektionszahlen gehen runter, sind aber noch nicht da, wo wir sie gerne hätten, der Himmel lässt es regnen (was einerseits gut für die Natur, aber andererseits schlecht fürs Gemüt ist) und keiner weiß, wie lange das alles noch dauern wird.

Umso wichtiger sind aufbauende Momente! Das große Glück lässt sich nicht machen - leider. Aber wir können uns üben in der Achtsamkeit auf die kleinen Momente, die das Leben reicher machen können. Vielleicht hilft es, am Morgen beim Lüften die Ohren aufzumachen: Singt da schon ein Vogel und erzählt was vom Frühling? Blitzt vielleicht die Sonne über den Schlossberg oder wächst irgendwo schon ein Schneeglöckchen aus dem Boden? (Da fällt mir ein, ich habe vorgestern Winterlinge entdeckt!) Wer läuft da gerade am Haus vorbei? Vielleicht winkt er/sie ja zurück? Im Schrank stehen die Fotoalben: Wäre es vielleicht was, da mal reinzuschauen? - weniger mit dem wehmütigen Blick "was war nur früher alles möglich und geht gerade nicht!" als mit dem Gedanken "lauter schöne Mosaiksteine im Buch meiner Erinnerungen!".

In einem Kinderbuch sammelt die Maus Frederick Sonnenstrahlen und Farben des Sommers, um sie mit den anderen Mäusen im Winter zu teilen. Was zunächst scheinbar überflüssig wirkt und für die anderen Mäuse auch als Faulheit erscheint, rettet über die Winterabende hinweg.

Bei uns werden die Abende langsam wieder länger. Aber die Corona-Zeit ist (noch) da. Setzen wir in ihr Lichtmomente und Sonnenstrahlen - indem wir aufmerksam sind für die schönen Dinge des Lebens, indem wir uns erinnern an geschenktes Glück und indem wir diese guten Gedanken miteinander teilen!

(Pastoralreferentin Janina Adler)

Datum:
Do. 4. Feb. 2021
Von:
Matthias Lich

Was mein Leben reicher macht...

Ein lieber Mensch hat mir zu Weihnachten einen Kalender geschenkt, der mich nun schon über einen Monat begleitet. An jedem Morgen - oder manchmal  auch erst mittags, je nachdem, wie ich dran denke ;) - begegnet mir eine kleine Begebenheit aus dem Leben eines anderen Menschen. Unter dem Titel "Was mein Leben reicher macht", haben Leser*innen der Wochenzeitschrift "Zeit" Momente in Worte gepackt, die ihnen wichtig geworden sind.

Das Tolle daran ist: Es sind keine "großen" Momente, die mir da begegnen. Es sind vielmehr die kleinen Dinge, die hier beschrieben werden. Da erzählt einer  von der Wärmflasche, die schon ins Bett gelegt wurde, als er hineinklettert und eine Andere über das aufmunternde Lächeln eines älteren Herrn, als sie sich mit Kinderwagen, Einkaufskorb und Babytragetuch durch den Supermarkt quält.

Während ich das so lese, spüre ich ein Lächeln über mein Gesicht huschen. "Ach, wie schön!", denke ich. Und auf einmal kommen mir auch so kleine Momente ins Bewusstsein, die mein Leben reicher gemacht haben: das Telefonat gestern, reale Begegnungen aus dem Auto heraus mit Menschen, die ich Corona-bedingt ewig nicht gesehen habe, der Sonnenstrahl, der plötzlich am Himmel aufgetaucht ist ...

Nach meinem Empfinden geht aktuell der Corona-Blues um. Der Lockdown geht nun schon seit November, die Infektionszahlen gehen runter, sind aber noch nicht da, wo wir sie gerne hätten, der Himmel lässt es regnen (was einerseits gut für die Natur, aber andererseits schlecht fürs Gemüt ist) und keiner weiß, wie lange das alles noch dauern wird.

Umso wichtiger sind aufbauende Momente! Das große Glück lässt sich nicht machen - leider. Aber wir können uns üben in der Achtsamkeit auf die kleinen Momente, die das Leben reicher machen können. Vielleicht hilft es, am Morgen beim Lüften die Ohren aufzumachen: Singt da schon ein Vogel und erzählt was vom Frühling? Blitzt vielleicht die Sonne über den Schlossberg oder wächst irgendwo schon ein Schneeglöckchen aus dem Boden? (Da fällt mir ein, ich habe vorgestern Winterlinge entdeckt!) Wer läuft da gerade am Haus vorbei? Vielleicht winkt er/sie ja zurück? Im Schrank stehen die Fotoalben: Wäre es vielleicht was, da mal reinzuschauen? - weniger mit dem wehmütigen Blick "was war nur früher alles möglich und geht gerade nicht!" als mit dem Gedanken "lauter schöne Mosaiksteine im Buch meiner Erinnerungen!".

In einem Kinderbuch sammelt die Maus Frederick Sonnenstrahlen und Farben des Sommers, um sie mit den anderen Mäusen im Winter zu teilen. Was zunächst scheinbar überflüssig wirkt und für die anderen Mäuse auch als Faulheit erscheint, rettet über die Winterabende hinweg.

Bei uns werden die Abende langsam wieder länger. Aber die Corona-Zeit ist (noch) da. Setzen wir in ihr Lichtmomente und Sonnenstrahlen - indem wir aufmerksam sind für die schönen Dinge des Lebens, indem wir uns erinnern an geschenktes Glück und indem wir diese guten Gedanken miteinander teilen!

(Pastoralreferentin Janina Adler)