Zum Inhalt springen

24. Dezember:Impuls zum Hl. Abend

winter-5076802__340

24.12.1902

Schon ist die Nacht hereingebrochen; klar und hell funkeln die Sterne in der kalten Luft; Lärm und Geschrei dringen von der Stadt an mein Ohr; es sind die Genießer der Welt, die mit Schwelgereien die Armut des Erlösers in Erinnerung bringen; um mich herum schlafen die Kameraden in ihren Zimmern, und ich wache noch und denke an das Geheimnis von Bethlehem. Komm, Jesus, komm, ich warte auf dich. Maria und Josef, die die Stunde nahen fühlen, gehen, von den Leuten in der Stadt abgewiesen, aufs Land hinaus, auf Suche nach einer Bleibe. Ich bin ein armer Hirt, habe nichts als einen elenden Stall, eine kleine Krippe, ein wenig Stroh; ich biete euch alles an; o wollt diese schlechte Hütte annehmen! Eile, Jesus, sieh, hier ist mein Herz; meine Seele ist arm und ohne Tugenden, das Stroh meiner vielen Unvollkommenheiten wird dich stechen, dir weh tun; aber, o mein Herr, was willst du? Es ist alles, was ich habe. Mich rührt deine Armut, und sie bereitet mir Tränen; und doch weiß ich dir nichts Besseres anzubieten.

 

Johannes XXIII, Geistliches Tagebuch (gefunden von Pfr. Thomas Meurer)

Datum:
Mi. 23. Dez. 2020
Von:
Matthias Lich

24. Dezember

24.12.1902

Schon ist die Nacht hereingebrochen; klar und hell funkeln die Sterne in der kalten Luft; Lärm und Geschrei dringen von der Stadt an mein Ohr; es sind die Genießer der Welt, die mit Schwelgereien die Armut des Erlösers in Erinnerung bringen; um mich herum schlafen die Kameraden in ihren Zimmern, und ich wache noch und denke an das Geheimnis von Bethlehem. Komm, Jesus, komm, ich warte auf dich. Maria und Josef, die die Stunde nahen fühlen, gehen, von den Leuten in der Stadt abgewiesen, aufs Land hinaus, auf Suche nach einer Bleibe. Ich bin ein armer Hirt, habe nichts als einen elenden Stall, eine kleine Krippe, ein wenig Stroh; ich biete euch alles an; o wollt diese schlechte Hütte annehmen! Eile, Jesus, sieh, hier ist mein Herz; meine Seele ist arm und ohne Tugenden, das Stroh meiner vielen Unvollkommenheiten wird dich stechen, dir weh tun; aber, o mein Herr, was willst du? Es ist alles, was ich habe. Mich rührt deine Armut, und sie bereitet mir Tränen; und doch weiß ich dir nichts Besseres anzubieten.

 

Johannes XXIII, Geistliches Tagebuch (gefunden von Pfr. Thomas Meurer)