Am 20 Januar 2021 wird Joe Biden als 46. Präsident der Vereinigten Staaten vereinigt. Vor Weihnachten habe ich beim SWR folgende Anstöße von Pfr. Martin Wolf von der Katholischen Kirche gehört. Ich finde diesen Beitrag für Verantwortliche in Saat, Kirche und als Unternehmer sehr interessant. Vielleicht sollten sie sich in der jetzigen Zeit hierüber einmal Gedanken machen. Diese Mitteilung von Joe Biden, zeigt seine Geisteshaltung, der schon vieles mitgemacht hat und dem die Familie sehr viel Wert ist. Hier nun der Beitrag von Martin Wolf, Kaiserslautern, Katholische Kirche:
Vor fast genau sechs Jahren hat Joe Biden seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen kurzen Text geschrieben. Biden war damals Vizepräsident der USA und der Thanksgiving-Tag stand vor der Tür, das vielleicht wichtigste Familienfest in den USA. Joe Biden schreibt darin:
Ich möchte … allen etwas klarmachen. Ich … möchte nicht, dass einer von Ihnen wichtige familiäre Verpflichtungen wegen der Arbeit verpasst oder opfert. …. Das ist mir sehr wichtig. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass Sie mich sehr enttäuschen, wenn ich herausfinde, dass Sie mit mir zusammenarbeiten, während Sie wichtige familiäre Pflichten verpassen.
Ich finde diese Zeilen erstaunlich. Vom bevorstehenden Fest spricht er gar nicht. Dafür umso deutlicher über das, was Familie für ihn bedeutet. Womöglich, weil ihm das im eigenen Leben mehrfach schmerzhaft bewusst geworden ist. Natürlich muss man das nicht genau so sehen wie er. Ich kenne Familien, in denen es eben nicht so rund läuft. In denen das Miteinander sehr belastet ist. Zwischen Kindern und ihren Eltern etwa oder zwischen den Geschwistern untereinander. Manche haben den Kontakt sogar bewusst abgebrochen. Trotzdem gibt es auch im Leben dieser Menschen hoffentlich noch andere, die ihnen lieb und teuer und unendlich wichtig sind. Beste Freunde vielleicht, oder der Lebenspartner.
Das kleine Schreiben hat mich aber auch deshalb beeindruckt, weil da ein Mann in einem der wichtigsten Ämter der Welt seinen Untergebenen einschärft: Es gibt immer noch Wichtigeres als die Arbeit! Selbst hier, in der Schaltzentrale einer Weltmacht. Familiengeburtstage und Jubiläen. Hochzeiten, die Erstkommunion oder Konfirmation der Kinder, oder die Abschlussfeier in der Schule. Für den gläubigen Christen Joe Biden scheint das keine Frage. Weil es eben für jeden einen oder mehrere Menschen geben sollte, die Vorrang haben und die wichtiger sind als alles andere auf der Welt.
(Peter Jakob, Diakon i. R.)