Wir haben ein Ritual, meine Tochter und ich. Wenn wir im Winter an die Nordsee fahren, stellen wir uns abends auf den Deich und bewundern den Sternenhimmel, den wir im üppig beleuchteten Hamburg so selten sehen. Das letzte Mal überraschte sie mich mit einer nahe liegenden, aber schweren Frage: „Papa, was ist der am weitesten entfernte Stern, den wir hier mit bloßem Auge sehen können?“ Ich musste passen, schlug nach- und erfuhr: Mit menschlichem Auge gerade noch so zu erkennen ist die Sonne „Chi Aurigae“. Sie ist über 2000 Lichtjahre von uns entfernt. Wenn wir Chi Aurigae sehen, schauen wir also auf ein Licht, das vor über 2000 Jahren ausgesandt wurde. Und würde man von diesem Stern auf unsere Erde blicken, könnte man sie zur Zeit Jesu sehen.
Oft scheint der Himmel in der Nacht einfach nur dunkel zu sein. Aber all die Lichtinformationen, die damals ausgesandt wurden, sind im Weltraum unterwegs. Das Licht von Bethlehem, es leuchtet noch immer. (Frank Hofmann)
(gefunden in: „Der Andere Advent“ 2019 von Margareta Ohlemüller)