Ein Hütejunge trieb eine Herde jämmerlich anzusehender Kamele zur Tränke. Alle Tiere waren krumm und gebrechlich, einige hinkten und waren mit Schrunden übersät. Einem Schriftgelehrten, der vorüberkam, ging der Anblick der armen Kreaturen zu Herzen.
„Warum lässt du deine Tiere leiden und verschaffst dir kein Mittel, das deine Kamele heilt?“, rief er dem Hirten zu.
„Meine Mutter ist eine sehr fromme und gottesfürchtige Frau. Wir vertrauen darauf, dass ihre Gebete und ihr Segen den Tieren helfen wird.“
Der Schriftgelehrte schüttelte den Kopf. „Mein lieber Junge, mische unter die Gebete deiner Mutter etwas Salbe und heilende Kräuter und lege sie auf die Wunden deiner Tiere. Und glaube mir, es kann nicht schaden, wenn du Gott bei seiner Hilfe etwas unterstützt.“
(aus: Die Goldene Schatzkiste, Kawohl-Verlag, gefunden von PR Margareta Ohlemüller)