Aus dem Tagesevangelium
Auf den Vorwurf, sich mit Sündern und Außenseitern abzugeben, antwortet Jesus mit mehreren Gleichnissen. Sie führen hin zum Bild des Barmherzigen Vaters:
Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand, und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand, und zieht ihm Schuhe an. Bringt das Mastkalb her, und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. Denn mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wieder gefunden worden. Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern. (Lk 15,21-24)
Anregung
Der Sohn ist schuldbewusst und fühlt sich verloren. Er sei nicht mehr wert, Kind zu sein. Jesus zeigt uns aber auf, dass Gott wirklich Vater ist: Der Sohn muss ich die Liebe des Vaters nicht verdienen, sie wird ihm geschenkt. Und das nicht mit Zögern und Zaudern oder Aufrechnen, sondern mit einem Fest! Im besten Sinne maßlos und bedingungslos!
Wer von uns mit sich selbst ehrlich ist, wird das Gefühl des Sohnes kennen: ich fühle mich wertlos und draußen. Umso wichtiger ist es, wie der Sohn mit diesen Gefühlen zum Vater zu gehen – sie nicht im Herzen zu vergraben, sondern auszusprechen. Und ihnen gerade dadurch ihre trennende Macht zu nehmen.
Mich besinnen
- Wo fühle ich mich wertlos und ausgeschlossen? Von mir selbst, von anderen, von Gott?
- Wie gehe ich mit dieser Erfahrung um? Traue ich mich, es mir/anderen/Gott gegenüber auszusprechen?
- Wo habe ich Versöhnung und neues Leben erlebt?
Impuls
Beten Sie ein Vater unser ganz bewusst mit der Bitte, dass der Vater alle Schuld vergibt und Sie spüren lässt, dass Sie sein geliebtes Kind sind. Und vielleicht feiern Sie ein Fest der Versöhnung ...
(Pastoralreferent Bernhard Deister)