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Warum wehrt sich Jesus nicht…?:Impuls zur Woche

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Heute am Christkönigssonntag hören wir die bekannte Stelle: „Jesus antwortete Pilatus: „Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.“(Joh 18,37)

Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich als Kind beim Hören dieser Stelle schlecht damit zurechtkam, dass Jesus Pilatus gegenüber so eintönig antwortete: Warum hatte Jesus nicht die Gelegenheit genutzt, Pilatus ganz genau, auch mit Beispielen, zu erklären, was er lehrte und tat? Das wäre wohl auch in den Augen der Römer nicht kriminell gewesen… und vielleicht wäre dann die ganze Sache anders ausgegangen- ohne Kreuzesurteil? Heute weiß ich, dass eine hochkomplizierte Verstrickung von religiösen, politischen und eigennützigen Interessen zu Jesu Tod führen musste. Und ich sehe auch, dass Jesus aus seiner Sicht sehr wohl „Alles“ gesagt hatte: Er ist der König der Wahrheit Gottes, um sie zu den Menschen zu bringen. Sein Königreich der wahren Liebe in all ihren Facetten soll zu wachsen beginnen. Dazu ist er gesandt, dafür lebt und stirbt er. Pilatus konnte das nicht verstehen, denn so kann ein römischer Machthaber im System von Befehl und Gehorsam nicht denken. Erstaunlich bleibt aber dennoch, dass Jesus selbst als zum Tod Angeklagter nicht aggressiver auftritt, sondern nur sein Angebot bestärkt, auf ihn und seine Wahrheitsbotschaft zu hören. Jesus Christus ist eben ein König von freien Menschen, die ihm folgen möchten(!). Seiner Stimme Gehör zu schenken, ist dann täglicher Anspruch an uns.….Anschaulich kann das eine Geschichte von Anthony de Mello erzählen:

Ein Schaf fand ein Loch im Zaun und kroch hindurch. Es war so froh, abzuhauen. Es lief weit weg und fand nicht mehr zurück. – Und dann merkte es, dass ihm ein Wolf folgte. Es lief und lief, aber der Wolf blieb ihm auf den Fersen, bis der Hirte kam, es aufnahm und liebevoll zurück in den Pferch trug. Und trotz allen Drängens weigerte sich der Hirte, das Loch im Zaun zu vernageln.

(Pastoralreferentin Margareta Ohlemüller)

Datum:
Sa. 20. Nov. 2021
Von:
Matthias Lich

Warum wehrt sich Jesus nicht…?

Heute am Christkönigssonntag hören wir die bekannte Stelle: „Jesus antwortete Pilatus: „Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.“(Joh 18,37)

Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich als Kind beim Hören dieser Stelle schlecht damit zurechtkam, dass Jesus Pilatus gegenüber so eintönig antwortete: Warum hatte Jesus nicht die Gelegenheit genutzt, Pilatus ganz genau, auch mit Beispielen, zu erklären, was er lehrte und tat? Das wäre wohl auch in den Augen der Römer nicht kriminell gewesen… und vielleicht wäre dann die ganze Sache anders ausgegangen- ohne Kreuzesurteil? Heute weiß ich, dass eine hochkomplizierte Verstrickung von religiösen, politischen und eigennützigen Interessen zu Jesu Tod führen musste. Und ich sehe auch, dass Jesus aus seiner Sicht sehr wohl „Alles“ gesagt hatte: Er ist der König der Wahrheit Gottes, um sie zu den Menschen zu bringen. Sein Königreich der wahren Liebe in all ihren Facetten soll zu wachsen beginnen. Dazu ist er gesandt, dafür lebt und stirbt er. Pilatus konnte das nicht verstehen, denn so kann ein römischer Machthaber im System von Befehl und Gehorsam nicht denken. Erstaunlich bleibt aber dennoch, dass Jesus selbst als zum Tod Angeklagter nicht aggressiver auftritt, sondern nur sein Angebot bestärkt, auf ihn und seine Wahrheitsbotschaft zu hören. Jesus Christus ist eben ein König von freien Menschen, die ihm folgen möchten(!). Seiner Stimme Gehör zu schenken, ist dann täglicher Anspruch an uns.….Anschaulich kann das eine Geschichte von Anthony de Mello erzählen:

Ein Schaf fand ein Loch im Zaun und kroch hindurch. Es war so froh, abzuhauen. Es lief weit weg und fand nicht mehr zurück. – Und dann merkte es, dass ihm ein Wolf folgte. Es lief und lief, aber der Wolf blieb ihm auf den Fersen, bis der Hirte kam, es aufnahm und liebevoll zurück in den Pferch trug. Und trotz allen Drängens weigerte sich der Hirte, das Loch im Zaun zu vernageln.

(Pastoralreferentin Margareta Ohlemüller)