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Steht die Verbindung?:Impuls zur Woche

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Aktuell erleben wir alle schmerzlich, was passieren kann, wenn die Verbindung nicht steht.

Weil völkerrechtliche Vereinbarungen und demokratische Absprachen mit Füßen getreten werden, herrscht Krieg, mitten in Europa. Es wurde verhandelt. Aber letztlich haben das Streben nach Macht und verletzter Stolz zu einer Situation geführt, mit der die meisten in Europa nicht mehr gerechnet hatten.

Wir kennen das zur Genüge auch aus dem persönlichen Umfeld: Wo Animositäten und Verletzungen vorliegen, ist Begegnung auf Augenhöhe und in gegenseitiger Wertschätzung kaum möglich.

Dann ist das wie beim Handy, das keine Verbindung hat. Man kommt nicht durch.

Wir stehen am Beginn der Fastenzeit. Nach altem Brauch verzichtet man in dieser Zeit auf so manches: auf Fleisch, Süßigkeiten, Alkohol … Warum eigentlich? Weil Gott es von uns will? Bestimmt nicht. Ich glaube vielmehr: Weil diese (begrenzte) Zeit, diese vierzig Tage, zwischen Fastnacht und Ostern die Möglichkeit bieten, zu überprüfen, ob unser Leben in der richtigen Spur läuft.

Es gibt Gewohnheiten und Angelegenheiten, die uns nicht guttun. Sie stören die Verbindung – zu uns selbst, zu den Menschen um uns herum, zu unserer Umwelt und zu Gott. Aber so bewusst ist uns das oft nicht. Nicht alles ist so eindeutig ungesund wie Süßigkeiten oder zu viel Alkohol. Deshalb braucht es Zeit und Raum, um den Dingen auf den Grund zu gehen. Bin ich Chef*in meines Lebens? Oder werde ich vielmehr von außen gelebt und gesteuert? Bin ich (un)glücklich? Was tut mir gut? Was fehlt mir? Was ärgert mich? Wo bin ich verletzt? Wovor habe ich Angst? Welche Wünsche habe ich und welche Träume? Wie ist der Kontakt zu meinem Umfeld, zu den Menschen, die ich liebe? Wie steht es mit der Verbindung zu Gott? Und darüber hinaus: Was trägt mich? Was gibt mir Halt und Hoffnung?

Für all diese Fragen kann Raum sein. Dafür stehen die kommenden sieben Wochen.

Übrigens: Die Notrufnummer 112 geht fast immer, auch wenn der Empfang sehr schlecht ist. Auch Gott ist immer da, immer erreichbar. Aber wir müssen von uns aus die Verbindung zu ihm aufbauen. Damit sie tragen kann.

Ich wünsche Ihnen eine gute (Fasten-)Zeit!

 

(Janina Adler, Pastoralreferentin im Pfarreienverbund Heppenheim und Referentin für Frauenpastoral im Bistum Mainz)

Datum:
Sa. 5. März 2022
Von:
Matthias Lich

Steht die Verbindung?

Aktuell erleben wir alle schmerzlich, was passieren kann, wenn die Verbindung nicht steht.

Weil völkerrechtliche Vereinbarungen und demokratische Absprachen mit Füßen getreten werden, herrscht Krieg, mitten in Europa. Es wurde verhandelt. Aber letztlich haben das Streben nach Macht und verletzter Stolz zu einer Situation geführt, mit der die meisten in Europa nicht mehr gerechnet hatten.

Wir kennen das zur Genüge auch aus dem persönlichen Umfeld: Wo Animositäten und Verletzungen vorliegen, ist Begegnung auf Augenhöhe und in gegenseitiger Wertschätzung kaum möglich.

Dann ist das wie beim Handy, das keine Verbindung hat. Man kommt nicht durch.

Wir stehen am Beginn der Fastenzeit. Nach altem Brauch verzichtet man in dieser Zeit auf so manches: auf Fleisch, Süßigkeiten, Alkohol … Warum eigentlich? Weil Gott es von uns will? Bestimmt nicht. Ich glaube vielmehr: Weil diese (begrenzte) Zeit, diese vierzig Tage, zwischen Fastnacht und Ostern die Möglichkeit bieten, zu überprüfen, ob unser Leben in der richtigen Spur läuft.

Es gibt Gewohnheiten und Angelegenheiten, die uns nicht guttun. Sie stören die Verbindung – zu uns selbst, zu den Menschen um uns herum, zu unserer Umwelt und zu Gott. Aber so bewusst ist uns das oft nicht. Nicht alles ist so eindeutig ungesund wie Süßigkeiten oder zu viel Alkohol. Deshalb braucht es Zeit und Raum, um den Dingen auf den Grund zu gehen. Bin ich Chef*in meines Lebens? Oder werde ich vielmehr von außen gelebt und gesteuert? Bin ich (un)glücklich? Was tut mir gut? Was fehlt mir? Was ärgert mich? Wo bin ich verletzt? Wovor habe ich Angst? Welche Wünsche habe ich und welche Träume? Wie ist der Kontakt zu meinem Umfeld, zu den Menschen, die ich liebe? Wie steht es mit der Verbindung zu Gott? Und darüber hinaus: Was trägt mich? Was gibt mir Halt und Hoffnung?

Für all diese Fragen kann Raum sein. Dafür stehen die kommenden sieben Wochen.

Übrigens: Die Notrufnummer 112 geht fast immer, auch wenn der Empfang sehr schlecht ist. Auch Gott ist immer da, immer erreichbar. Aber wir müssen von uns aus die Verbindung zu ihm aufbauen. Damit sie tragen kann.

Ich wünsche Ihnen eine gute (Fasten-)Zeit!

 

(Janina Adler, Pastoralreferentin im Pfarreienverbund Heppenheim und Referentin für Frauenpastoral im Bistum Mainz)