Pfarrgruppe Altrhein
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Die Kirchengemeinde Heilig Kreuz Hamm am Rhein und Worms-Ibersheim

Gottesdienste

  • Heilige Messe: am 1., 2. und 3. Sonntag um 8:30 Uhr (siehe Gottesdienste)
  • Wort-Gottes-Feier: am 4. Sonntag um 8:30 Uhr

 

Die Kirche Heilig Kreuz in Hamm am Rhein

 

Die katholische Gemeinde in Hamm hielt, wie viele andere auch, ihre Gottesdienste lange Zeit in einer Rathauskapelle ab.

Mitte des 19. Jh. wurde diese jedoch baufällig.

Nur mit Mühe konnten genug eigene Mittel für den Bau einer neuen Kirche aufgebracht werden, weshalb das 1874/75 fertiggestellte Gotteshaus denkbar schlicht gestaltet ist.

Aus einer alten Kirche im hessischen Kleinhausen erwarb man die notwendige „Erstausstattung“, die im Laufe der folgenden Jahrzehnte kontinuierlich erweitert wurde.

1904 kam der barocke Altaraufsatz der 14 Nothelfer-Kapelle, ein Geschenk aus Mainz-Gonsenheim, hinzu, in dessen Mittelnische man die spätgotische Muttergottesfigur aufstellte, die man im Pfarrhausspeicher von Eich gefunden hatte.

Bis in die 1920er Jahre dauerte es, die Kirche vollständig auszustatten und zu renovieren.

Erst 1926 wurde die Kirche außen verputzt.

Bei der umfassenden Renovierung der 1970er Jahre wurde die alte Ausstattung größtenteils durch neue Stücke ersetzt.

Die wenigen, sorgfältig arrangierten Figuren kommen im zurückhaltend gestalteten Innenraum ebenso zur Geltung, wie die figürlichen Glasfenster der 1920er Jahre.

Interessant ist die Figur des hl. Antonius mit dem Jesuskind, auf deren Sockel der Bildhauer genannt wird: Ferdinand Stufflesser aus Ortisei, Italien.

Der Südtiroler Bildschnitzer (1855–1926) unterhielt eine große Werkstatt mit 16 Bildhauern und acht Tischlermeistern, in der Ausstattungsstücke für zahlreiche Kirchen gefertigt wurden.

Stufflesser wurde später zum päpstlichen Hoflieferanten ernannt.

 

Die Aufklärung und ihr jüdisches Pendant, die Haskalah führten im 19. Jh. zu einer Annäherung zwischen Juden und Christen.

Zu der innerjüdischen Reformbewegung gehörten auch Änderungen des Gottesdienstes – so wurden z.B. Predigten und Gebete in der Landessprache gehalten und Chorgesang mit Orgelbegleitung eingeführt.

Nach der Mitte des 19. Jh. fanden daher Orgeln in Synagogen vermehrt Verbreitung (bis 1938 waren etwa 200 bekannt) –  nur 8 blieben erhalten.

Eine davon ist die ehemalige Darmstädter Synagogenorgel, die 1875 nach Hamm kam, weshalb ihr die Zerstörung erspart blieb.

 

(Quelle: Diana Ecker, in: Kirchen, Kappellen & Heiligenhäuschen. Katholische Glaubensorte in Rheinhessen. Verlag Matthias Ess, 2016, Herausgeber Bistum Mainz)

Kirche Heilig Kreuz Kamm (c) vs