Jubiläum im Monzernheim
Festgottesdienst mit Bischof Kohlgraf am 26. August 2023
Mit dem Datum vom 28. Mai 1273 ist eine Urkunde datiert, in der es um die Pfarrei und Pfarrkirche zu Monzernheim geht: Graf Heinrich von Zweibrücken hatte die Monzernheimer Kirche und alle dazugehörigen Güter dem Wormser Kloster Mariengarten geschenkt. In der erwähnten Urkunde nun überträgt der Mainzer Erzbischof die bislang ihm zugehörige Pfarrei nun auch dem Wormser Kloster. Zu dieser zeit war der Mainzer Märtyrer Sankt Alban der Kirchenpatron.
Aus diesen Urkunden geht zweierlei hervor: zu dieser Zeit gab es in Monzernheim bereits eine nicht unbedeutende Pfarrei und Kirche. Wie alt die Kirche im Kern ist, wissen wir nicht. Man darf aber annehmen, dass eine erste Kirche an dieser Stelle, ähnlich wie anderen rheinhessischen Orten, als eine Eigenkirche im Besitz eines Landherren schon bald im Kontext der Fränkischen Christianisierung, also im 7. oder 8. Jahrhundert entstand. Zur Zeit der Urkunde war die Kirche also vermutlich schon einige Hundert Jahre alt. Und zweitens: da wir nicht wissen, wie alt die Kirche wirklich ist, haben wir mit 1273 wenigstens ein sicheres Datum, um Jubiläum zu feiern: 750 Jahre der ersten urkundlichen Erwähnung.
Ein Reliquienverzeichnis von 1319 zeigt, welche herausragende Bedeutung die Monzernheimer Kirche im Mittelalter als Station am Jakobspilgerweg hatte: es werden zahlreiche bedeutende Reliquien aufgelistet, die hier verehrt wurden, unter anderem Gebeine des Hl. Johannes des Täufers, aber auch Reliquien der Apostel Petrus und Paulus und Jakobus und ein Bruchstück des Kreuzes, an dem der Apostel Andreas starb. Nachdem die Kirche nach der Reformation mehrfach die Konfession wechselte, wurde sie im Kontext der Pfälzischen Kirchenteilung wieder den Katholiken zugesprochen. Auf deren Bitte hin wurde das Patronat nun auf Johannes den Täufer geändert.
Spontan hat Bischof Peter Kohlgraf zugesagt, aus Anlass des Jubiläums zu einem Pontifikalamt und Festgottesdienst nach Monzernheim zu kommen. Der Festgottesdienst bildet den Auftakt der dortigen „Kerb“, die ja auf die Kirchweihe zurückgeht. Zu dem Festgottesdienst um 16:30 Uhr sei ganz herzlich eingeladen. Der Gottesdienst schließt mit einer ökumenischen Prozession zum Festplatz, vorbei an der reformierten Kirche, die in diesem Jahr ihr 300-jähriges Jubiläum gefeiert hat. Dort, am Festplatz, wird mit einem ökumenischen Segensgebet die Kerb eröffnet.