Katholische Kirche bleibt Träger der Integrativen Kita „Arche Noah“ in Dittelsheim-Heßloch
Nachdem der bisherige Betriebsträgervertrag von der Ortsgemeinde zum Sommer 2022 gekündigt worden war, gab es lange und schwierige Verhandlungen über die Fortführung der Trägerschaft. Nicht zuletzt durch das am 01. Juli 2021 in Kraft getretene neue Kita-Gesetz Rheinland-Pfalz, das die Rahmenbedingungen für integrative Einrichtungen sehr grundsätzlich neu bestimmt hat, hatten sich gesetzliche Vorgaben verändert. Mit der neuen Vereinbarung konnte die künftige Zusammenarbeit nun auf eine solide rechtliche Grundlage gestellt werden. Die Kirchengemeinde beteiligt sich im Rahmen von Eigenmitteln, die sie einbringt, im gesetzlich geforderten Maß an den Betriebskosten. Sie hat gleichzeitig ihre Bereitschaft erklärt, die dringend erforderliche Erweiterung der Kita mitzutragen. Um diese zu ermöglichen, hat die Kirchengemeinde gleichzeitig im Rahmen einer Schenkung ihren Eigentumsanteil an dem bisherigen Kita-Gebäude im Wert von über 140.000 Euro der Ortsgemeinde übertragen; im Gegenzug sichert ihr die Ortsgemeinde zu, die Trägerschaft mindestens für die nächsten 15 Jahre der Kirchengemeinde anzuvertrauen.
„Beide Seiten haben immer deutlich gemacht, wie wichtig uns die Integrative Kita und die Förderung der Kinder ist – gerade auch im Blick auf die Kinder mit Einschränkungen“, berichtet Propst Tobias Schäfer. „Deshalb haben wir als Kirchengemeinde wirklich engagiert dafür gekämpft, die Trägerschaft weiterführen zu können, denn die Arbeit, die die Erzieherinnen und Erzieher und die Therapeuten hier leisten, wird von den Familien sehr wertgeschätzt.“ Für die Ortsgemeinde war es vor allem auch ein wichtiges Motiv, die Kita bald erweitern zu können. Kita-Plätze werden auch in Dittelsheim-Heßloch dringend gebraucht.
Im Vorfeld mussten immer wieder auch Abstimmungen mit dem Bistum Mainz stattfinden, die alle Verträge am Ende genehmigen müssen. „Dass auch das Bistum sich klar dazu bekannt hat, die Kita Arche Noah in kirchlicher Trägerschaft zu halten, ist in Zeiten knapper Mittel bei den Kirchen nicht selbstverständlich“, weiß auch Georg Diederich vom Verwaltungsrat der Kirchengemeinde.
Für das Team der Erzieherinnen und Erzieher und das ganze Personal, wie auch für die Eltern und Familien geht eine lange Zitterpartie zu Ende. Eigentlich war der alte Vertrag durch die Kündigung bereits zum 30.08.2022 ausgelaufen. Mehrfach hatte der Ortsgemeinderat, als sich die Verhandlungen hinzogen, die alte Vereinbarung provisorisch verlängern müssen. Das hat bei Eltern und Personal viel Unsicherheit ausgelöst. „Es war aber nicht einfach böser Wille, dass wir nicht schneller zu einem neuen Vertrag gekommen sind“, erläutert Propst Schäfer. Durch die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen, durch das Scheitern einer Rahmenvereinbarung auf Landesebene zum neuen Gesetz zwischen der Landesregierung und den freien Trägern sei es einfach eine unglaublich komplexe und schwierige Materie und teilweise Neuland. Um so dankbarer sei man, dass man nun, auch unterstützt und moderiert von Vertretern des Landkreises und der Verbandsgemeinde Wonnegau, mit dem neuen Vertrag eine solide, klare und für beide Seiten faire Vereinbarung treffen konnte, der vorab bereits der Gemeinderat der Ortsgemeinde Dittelsheim-Heßloch, sowie der Pfarrgemeinderat und der Verwaltungsrat der katholischen Kirchengemeinde zugestimmt hatten.