Auf dem Liebfrauenberg, nur wenige hundert Meter abseits der Straße nach Westhofen, steht die Mariensäule mitten in den Weinbergen des Ortsteils Heßloch.
Dieses Denkmal soll einerseits an die Kapelle erinnern, die bereits 1326 in Urkunden erwähnt wird, und andererseits auch an eine der ältesten Stiftungen in unserer Gegend. Vor etwa 650 Jahren wurde von Johann Kämmerer aus Worms die Hospitalkapelle als kirchliche Stiftung ins Leben gerufen. Im Laufe der Zeit erhielt diese Kapelle weitere Unterstützung, so dass der Hof größer wurde. Er nahm fromme Pilger von dem an ihm vorbeiziehenden Pilgerpfad auf. Ging es den damaligen Stiftern um ihr und ihrer Vorfahren Seelenheil, so wurde schon im 15. Jahrhundert daraus ein Hospital für kranke Pilger und ein Altersheim für Dalbergische Angestellte. Hier waren die Kämmerer von Worms eine rühmliche Ausnahme unter den Landesherren der damaligen Zeit. Sie lebten in tätiger Nächstenliebe ihr Christentum. Als "Dalberger“ wurden sie 1375 Ortsherren in Hessloch und haben sich nachweislich auf diese Weise um ihre Angestellten und Untergebenen gekümmert. Nach der Säkularisation gingen die Gebäude mit dem Gutshof in private Hände über. Geblieben sind Felder, Weinberge und zwei Häuser als weltliche Stiftung.
So wirkt nach mehr als 650 Jahren das "Hospital Hessloch“ von einer fünfköpfigen Kommission geführt und von der Kreisverwaltung überwacht, noch immer im Dienste der Bedürftigen der Gemeinde.