Durch die Reformation ging die alte katholische Pfarrei in Westhofen unter. Die Katholiken von Westhofen wurden in der nachfolgenden Zeit von Gundersheim aus betreut. Erst am 16. Juni 1699 begann Peter Dunkel, Vikar des Pfarrers Heinrich Barck von Gundersheim, hier in Westhofen die Pfarrgeschäfte zu führen.
Westhofen gehörte damals verwaltungsmäßig zur Kurpfalz. Dort kam 1685 die katholische Linie Pfalz-Neuburg an die Regierung, was die Ausübung des katholischen Glaubens in unserer Region wieder möglich machte. So konnte am 2. Juli 1699 der Pfarrer von Gundersheim „Remaklus Palgen" in Westhofen die erste Taufe spenden. Er unterzeichnete das Taufprotokoll „R. Palgen Pastor Westhovianus". Eine Urkunde des großen bischöflichen Archivs zu Mainz sagt darüber:
„Zu Gundersheim ist bey anfangs in der Churfürstlichen Pfalz wieder eingeführten exercitio catholico ein Pfarrer fundirt und demselben eine besoldung für einen Capellan zugelegt, durch welchen Capellan dann Westhoffen mit versehen
worden."
Die große Kirche mit den Pfarreieinkünften fielen den Reformierten in Westhofen zu.
„Auf Catholische aber (ist) die Kirch des nahe gelegenen Dörfleins Montzernheim gefallen, daß allhießiges Orth, in ansehung der gar starken Catholischen Gemeindt (per binationem) mitversehen werden solle."
Die Kirche zu Monzernheim wurde also zur Mutterkirche, Westhofen und Dittelsheim zu deren Filialen erklärt. Wegen der großen Anzahl der Katholiken (propoter numerum animarum) aber blieb der Pfarrer in Westhofen wohnen. Den Westhofener Katholiken stand zur Abhaltung ihrer Gottesdienste nur das alte, baufällige Rathaus auf dem Gänsemarkt zur Verfügung. Man benötigte ein würdiges Gotteshaus, das Pfarrer Barck auf den Trümmern der zerstörten Friedhofskapelle (Michaelskapelle) errichten ließ. Pfarrer Barck leistete somit den eigentlichen Aufbau der Pfarrei. In Westhofen war um 1712 die Zahl der Katholiken auf 212 angestiegen, in Monzernheim waren es 68, in Blödesheim 88 und in Dittelsheim 64 Gläubige.