Schmuckband Kreuzgang

Notfallseelsorge (NFS)

Einer trage des anderen Last. (Gal 6,2)

"Ziel der Notfallseelsorge ist die „Erste Hilfe für die Seele". Die MitarbeiterInnen stehen den Betroffenen als erste AnsprechpartnerIn zur Verfügung und gewähren für erste Stunden einen Gesprächsraum. Die seelischen Möglichkeiten der Betreuten bestimmen den Verlauf des Kontaktes. Die NotfallseelsorgerInnen beruhigen, schaffen Übersicht, übernehmen in der Haltung von „Brückenfunktion" Verantwortung, bis die sozialen Systeme wieder greifen. Notfallseelsorge will den Betroffenen Vertrauen geben, mit Schicksalserfahrungen leben zu können."   
(Zitat aus den "Leitlinien der Notfallseelsorge Darmstadt und Umgebung)

  • Notfallseelsorger/-innen sind ein Teil der Rettungskette und kommen in Notfällen und schweren Krisensituationen zum Einsatz. Dies betrifft Einsätze, bei denen Menschen durch einen plötzlichen Todesfall, einen Suizid eines Angehörigen oder im persönlichen Umfeld, einen schweren Unfall oder ein traumatisches Erlebnis von einer Minute auf die andere aus dem alltäglichen Leben herausgerissen werden. Durch dieses plötzlich hereinbrechende Unglück gerät das bisherige Lebensbild aus den Fugen.
     
  • Ein solches Unglück wirft viele Fragen auf, erzeugt oftmals Wut und Aggression, aber auch Sprachlosigkeit und Verzweifelung. In dieser Phase wollen Notfallseelsorger Stütze und Halt geben. Und sie halten diese Wut, die Aggression, aber auch die Sprachlosigkeit mit den Betroffenen aus.
     
  • Der Tod braucht seine Zeit, bis er wirklich begriffen wird. Die Hinterbliebenen brauchen Trost, aber auch die Möglichkeit, den Tod langsam anzunehmen. Daher „entschleunigen" Notfallseelsorger das Geschehen nach einem Unglück: Die Angehörigen sollen Zeit bekommen, um sich in Ruhe von dem Verstorbenen zu verabschieden. Es sollen Weichen gestellt werden, die einen gesunden Trauerprozess münden. Behutsam versucht der Notfallseelsorger mit den Betroffenen "Trittsteine" zu suchen, die in einer schwierigen Situationen sicheren Halt zum nächsten Schritt geben können. Daher bringt ein Notfallseelsorger vor allem eines zum Einsatz mit: sich selber und viel Zeit.
     
  • Normalerweise wird die NFS von den Einsatzkräften der Polizei, der Rettungsdienste oder der Feuerwehr gerufen, wenn sie dies für sinnvoll hält, oder die Betroffenen dies selber wünschen. Die NFS ist rund um die Uhr in Rufbereitschaft.
     
  • Selbstverständlich kann die NFS aber auch bei Bedarf direkt über den Notruf 112 alarmiert werden.

Diakon Wagner schreibt dazu: Ich bin inzwischen schon einige Jahre in der Ökumenischen NFS Darmstadt (zuvor in Mainz) tätig und übernehme regelmäßig die Rufbereitschaft. 

Da ich zudem auch bei der Feuerwehr Einsätze mitfahre, überschneiden sich beide Bereiche recht oft.

Neben der Notfallseelsorge bin ich auch im Team der Einsatznachsorge (ENS) tätig. Die ENS ist für Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes ansprechbar und wird nach Bedarf bei belastenden Einsatzsituationen angefordert, um Posttraumatischen Belastungsstörungen vorzubeugen. Neben diesen Einsätzen besteht ein großer Teil der Tätigkeit der ENS in der präventiven Ausbildung der Einsatzkräfte, insbesondere der Feuerwehr.

An dieser Stelle möchte ich mich auch mal ganz herzlich für das Verständnis im Team, aber auch in der Gemeinde bedanken, wenn ich plötzlich weg muss! Vielen Dank!

Nähere Informationen zur NFS finden Sie auf der Homepage der NFS-Darmstadt. Kontakt erhalten Sie zudem über E-Mail oder auch postalisch: Rheinstr. 31, 64285 Darmstadt.

Den Flyer zur Einsatzbegleitung können Sie hier lesen: