Kennen Sie das vielleicht auch?
Alle sind begeistert
und hängen dem Vortragenden
an den Lippen.
Doch ich verstehe nur Bahnhof.
Auch die Fachausdrücke,
die alle zu kennen scheinen,
sind mir fremd.
Die anderen Zuhörer schauen klug drein,
ich aber traue mich nicht,
mein Unwissen zu bekunden.
In einer solchen Lage hilft uns jemand
wie Thomas: Er stellt die Fragen,
die wir haben!
Thomas ist überfordert, und er steht dazu.
Der Freund und Lehrer tadelt ihn zwar,
doch er gibt ihm die Chance, die er braucht,
um zum Glauben zu kommen: und wie!
Schließlich schlägt er, der „ungläubige Thomas“,
den Bogen vom großen Vorwort des Evangeliums
„und das Wort war Gott“ zum großen Schlusswort:
„Mein Herr und mein Gott!“
Dorothee Sandherr-Klemp (zu Joh 20,19-31)
aus: Magnificat. Das Stundenbuch 04/2021, Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer; www.magnificat.de In: Pfarrbriefservice.de