Wo fängt das Meer an?

Wir feiern Pfingsten - an Pfingsten feiern die Kirchen "Geburtstag".

Kraft Gottes: Heiliger Geist (c) Peter Weidemann In: Pfarrbriefservice.de
Kraft Gottes: Heiliger Geist
Datum:
Mo. 25. Mai 2020
Von:
Anja Encarnacao

Pfingsten kann man mit Sturmesbrausen verbinden, mit Feuerzungen auf den Aposteln, mit flammender Begeisterung, so kann man es in der Apostelgeschichte nachlesen:
Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.

Das ist eine große und mächtige und gewaltige Erscheinung.

Groß, mächtig und gewaltig ist auch das Meer. Vom Meer wird an Pfingsten in der katholischen Kirche im Psalm 104 gesungen: Da ist das Meer, so groß und weit...

Haben Sie vielleicht schon mal am Strand eines Weltmeeres gesessen und über Ihre Zukunft nachgedacht?

Eine Zukunft, die vor Ihnen liegt, eine Zukunft groß und weit, so weit der Himmel ist und so weit wie das Meer...

Wo fängt das Meer an?

Der Atlantik ist das zweitgrößte Weltmeer.
Ein Nebenmeer des Atlantik ist die Nordsee.
Die Nordsee hat ihre Zuflüsse, der Rhein fließt in die Nordsee.
Der Rhein ist großer Fluss, darauf fahren Lastschiffe und am Rhein liegen viele große Städte,  z.B auch Mainz und Wiesbaden, bei Mainz fließt der Main in den Rhein.
Auch auf dem Main fahren Schiffe und am Main liegt Frankfurt.
Bei Stockstadt fließt die Gersprenz in den Main.
Bei Brensbach fließt der Brensbach in die Gersprenz, wie auch der Bierbach, der Höllerbach, der Stierbach in die Gersprenz fließen.
Der Brensbach ist auch wieder ein Bach, in den der Hältersbach fließt und dann im Hinterwald findet man noch einen kleinen Bach, der keinen Namen hat und der in den Hältersbach fließt. Dort dann an diesem kleinen namenlosen Bach findet man eine Quelle dazu - eine kleine fast unscheinbare Quelle beim Eberhardtsbrunnen im Wald, der wegen einer gräflichen Hochzeit diesen Namen bekam.
Dort wird das Brünnchesfest gefeiert, dieses Jahr wegen Corona wohl aber leider nicht. Dieses Fest, das einst Karl Maser initiierte, der über den Atlantik nach Amerika auswanderte.
Hier bei uns mitten im Wald beginnt also eigentlich irgendwie auch der große mächtige Atlantik, wie auch an den vielen kleinen anderen Orten in Wäldern mit ihren verborgenen Quellen.

Wo beginnt also die Zukunft, eine Zukunft so groß und weit wie das Meer?
Sie beginnt in den Herzen der Menschen.
Die Menschen mit ihren Herzen sind die Quellen -
Quellen des Trostes und der Verbundenheit, des Friedens,  des Glücks und der Zufriedenheit, der Hoffnung, der Freude und der Zukunft.

In den Zeiten von Corana, die immer noch, trotz gewisser Lockerungen von homeoffice und homeschooling geprägt sind - In Zeiten, die von Abstandhalten geprägt sind, können wir uns uns bewusst machen -  Hoffnung, Freude, Trost, Friede und Zukunft fängt in den Herzen vieler Menschen hier an - in den evangelischen, katholischen und freikirchlichen Glaubensgemeinschaften.
Diese Glaubensgemeinschaften - die Kirchen - sind vielleicht so ähnlich wie Brunnen, die Quellen in Stein fassen und einen Namen tragen.
Wichtig und entscheidend aber, finde ich, sind die Quellen, auch für die in Stein gefassten Brunnen.

Die Herzen der Menschen  sind also immer wieder das Quellgebiet und in so einem Quellgebiet zu leben das ist ein Grund zur Dankbarkeit und zum Feiern.