trägt den Namen des heiligen Laurentius, der um 230 in Osca, einer spanischen Kleinstadt am Fuße der Pyrenäen, geboren wurde. Sein Lehrer, der spätere Papst Sixtus II, bestellte Laurentius nach seiner Papstwahl zum Erzdiakon. Nach kurzer Zeit erlitten beide hintereinander ihr Martyrium in Rom.
Im bäuerlichen Kalender gilt der Laurentiustag (10. August) als Los- und Wettertag, der den Anbau der herbstlichen Feldfrüchte einleitet.
Der Todestag des heiligen Laurentius ist der 10. August.
Die katholische Pfarrkirche St. Laurentius wurde zwischen 1900 und 1902 wieder aufgebaut, nachdem die vorherige Kirche im August 1896 einem verheerenden Brand zum Opfer gefallen war. Die neugotische Kirche, auf einem Hügel gelegen, ist Mittelpunkt der Gundheimer Gemeinde und ragt auf Grund ihrer imposanten Höhe weit in die Landschaft hinein. Die Kirchengeschichte reicht bis in Frankenzeit zurück und findet erstmals am 12.4.791 Erwähnung in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch. [...]
Die Pfarrgemeinde Gundheim mit ihrer Filialgemeinde Mörstadt bildet den östlichen Teil unserer Pfarrgruppe Wonnegau.
Der Mittelpunkt der Gemeinde ist die hochaufragende neugotische Pfarrkirche St. Laurentius, die auf einer Erhebung (dem Kirchhügel) gelegen weit sichtbar in die Landschaft ragt.
Das kirchliche Leben unserer Gemeinde (und Filialgemeinde) ist sehr geschichtsträchtig. So findet bereits eine erste kleine St. Martinskirche Erwähnung in einer Schenkungsurkunde zu Gunsten des Klosters Lorsch vom 12. April 791. (Etwa zeitgleich wird ab 763 auch „Merstadt“ in Schenkungsurkunden an das Lorscher Kloster erwähnt.) Die in den letzten Jahren gefundenen und freigelegten Gräber aus der Frankenzeit (etwa zwischen 500 und 700) zeigen, dass unsere Heimat bereits vor 1500 Jahren bedeutende fränkische Siedlungen waren. Nachdem König Clodwig I. aus dem Geschlecht der Merowinger im Jahr 496 den christlichen Glauben angenommen hatte, darf man annehmen, dass sich in der Folge ebenfalls das christliche Leben im Gebiet des Wonnegaus entwickelte.
Um das Jahr 1150 wurde wohl auf dem gleichen „Kirchenhügel“ (wie alle nachfolgenden Gundheimer Kirchen) die erste größere romanische Laurentiuskirche gebaut.
1496 wurde die Gundheimer Kirche als gotisches Gotteshaus beschrieben ( 2. Laurentiuskirche), die in den Wirren der Bauernkriege 1525 schwer beschädigt wurde. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts unter der Herrschaft der „Ritter von Oberstein“ entstand die 3. Laurentiuskirche. Während des 30 jährigen Krieges und der folgenden Jahrzehnte wurde das Gotteshaus wieder zur baufälligen Ruine.
Unter den „Freiherren von Greiffenclau“ wurde in den Jahren1731 bis 1734 für die ca. 400 Katholiken Gundheims ein Neubau errichtet. Diese nun größere 4. Laurentiuskirche war von außen ein einfacher Renaissance-Bau, die innere Ausgestaltung jedoch prächtiges Barock.
Nach über 150 Jahren fiel die Kirche am 22. August 1896 einem verheerenden Brand zum Opfer und war nicht mehr zu retten.
Nach kurzer Zeit der Niedergeschlagenheit fassten die Gundheimer Menschen wieder Mut und planten den Wiederaufbau ihrer Kirche, der zwischen 1900 und 1902 durchgeführt wurde. Viele ungenannte fleißige Hände, die unentgeltlich mithalfen und der feste Wille zum eigenen Gotteshaus machen diese Kirche zu etwas ganz Besonderem.
Seit 1995 besitzt die Pfarrgemeinde in der Kirchgasse ein ansehnliches neues St. Laurentius-Pfarrheim, in dem sich sowohl kirchliches Leben abspielt, das aber auch für private Feiern genutzt wird.
1976 wurde in Gundheim die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) gegründet, die sich auf vielfältige Art und Weise um die Jugend in unserer Region verdient gemacht hat.
Quellen:
Band 2 des Gundheimer Heimatbuches des Heimatvereins Gundheim vom 17. August 1985 www.gundheim.de (Zeittabelle)
28.2.1628 † | *1 Pastor in Gundheim | Pfr. Utring, Michael |
1698 - 1707 | *2 | Pfr. Rothemel, Johann Georg |
1707 - 1719 | Pfr. Beishieg, Johann Nicolaus | |
1719 - 1731 | Pfr. Bernardi, Johann Friedrich | |
1731 - 1733 | Pfarrverwalter | Pfr. Gutjahr, Johann Georg |
1733 - 1744 | begraben im Chor der Kirche | Pfr. Elz, Sebastian |
1744 - 1773 | begraben im Chor der Kirche | Pfr. Riehl (Rhiel), Martin |
1773 - 1806 | Pfr. Krebs, Johann Baptist | |
1806 - 1809 | Pfr. Schneider, Johannes Nepomuk | |
1809 - 1815 | Pfr. Keller, Adam | |
1815 - 1822 | Pfr. Kast, Johann Vincentius | |
1822 - 1826 | Pfr. Graef, Johann Joseph | |
1826 - 1839 | Pfr. Faust, Georg | |
1840 - 1872 | *3 | Pfr. Trauth, Christoph Josef |
1872 - 1873 | Pfarrverwalter | Pfr. Klein, Jakob |
1873 | Pfarrverwalter (Kaplan) | Pfr. Dockendorf, Jakob |
14.7.1873 - 1887 | Pfr. Belz, Conrad | |
2.11.1887 - 1892 | Pfr. Danz, Christian | |
1892 - 1899 | *4 | Pfr. Litzendorf, Heinrich |
1899 - 1907 | *5 | Pfr. Wieland, Joseph |
1907 | Pfarrverwalter | Pfr. Schmelig, Johannes |
1907 - 1934 | Pfr. Boxheimer, Wilhelm | |
1934 - 1951 | Pfr. Leinberger, Hermann Johann | |
1935 | Pfarrverwalter | Pfr. Georgen, Jakob |
1935 - 1936 | Pfarrverwalter (Kaplan) | Pfr. Schlagmüller, Wilhelm |
1951 - 1952 | Pfarrverwalter (Kaplan) | Pfr. Helmling, Wilhelm |
1951 - 1952 | Pfarrverwalter | Pfr. Roßkopf |
1951 - 1952 | Pfr. Weis, Georg | |
15.1. - 31.1.1952 | Pfarrverwalter | Pfr. Weye, Karl |
1952 - 1977 | Pfr. Koob, Georg | |
1977 - 1983 | Pfarrverwalter | Pfr. Guthier, Heinz |
1983 - 1991 | Pfr. Pospiech, Alois | |
1991 - 30.9.2008 | Pfr. Kemmerer, Peter | |
2008 - | Pfr. Eichler, Bernd |
Quelle: Pfarrchronik St. Laurentius, Gundheim