Krippen und Tannenbäume stehen traditionell bis zum 2. Februar, dem Fest der Darstellung des Herrn, in den Kirchen. Das Fest wird 40 Tage nach Weihnachten (25. Dezember) gefeiert. Zwar gehört das Fest nicht zum Weihnachtsfestkreis, ist aber darauf hingeordnet.
Seinen Ursprung hat das Fest in der Erzählung aus dem Lukas-Evangelium (Lk 2,22-40). Entsprechend der alttestamentlichen Bestimmungen brachten Maria und Josef ihren Sohn Jesus in den Tempel nach Jerusalem, um das Kind Gott zu weihen. Der erstgeborene Sohn wurde als Eigentum des Herrn betrachtet und musste durch ein Geldopfer ausgelöst werden. Außerdem galten Frauen vierzig Tage lang nach der Geburt eines Jungen als unrein. Eine Reinigung konnte laut Gesetz erst durch ein Brandopfer im Tempel nach Ablauf dieser Zeit erfolgen.
Bis zur Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) wurde das Fest vor allem als Marienfest verstanden. Bekannt war es unter den Namen Mariä Reinigung und Mariä Lichtmess. Die Bezeichnung Mariä Lichtmess beziehungsweise Lichtmess geht auf die mit dem Fest verbundene Kerzenweihe und Lichterprozession zurück und ist auch heute an vielen Orten noch gebräuchlicher als die Bezeichnung Darstellung des Herrn. Erste Hinweise auf die Feier des Festes sind für das fünfte Jahrhundert aus Jerusalem bezeugt. In Rom wurde das Fest ab dem siebten Jahrhundert gefeiert. Die Kerzenweihe entstand im zehnten Jahrhundert in Gallien.
Tobias Blum