Silvester und Neujahr heißen der letzte und der erste Tag eines jeden Jahres. Der Silvestertag ist kein besonderer kirchlicher Feiertag. Trotzdem werden in vielen katholischen Gemeinden feierliche Jahresschlussgottesdienste gefeiert.
Der Name des Silvestertages geht auf Papst Silvester I. zurück, der am 31. Dezember 335 verstarb. Das Fest für Silvester wird schon seit dem fünften Jahrhundert im gesamten christlichen Europa gefeiert. Der Name „Silvester" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „zum Wald gehörend, im Wald lebend".
Der in Rom geborene Silvester regierte von 314 bis 335. Sein Pontifikat fiel in die Regierungszeit Konstantins I. (306 bis 337), wobei er nahezu ohne Bedeutung für dessen Politik blieb. Seit dem fünften Jahrhundert bildete sich die Legende, dass Silvester Einfluss auf die Bekehrung und Taufe Konstantins gehabt habe. Diese Legende wurde zu einer der Grundlagen der im achten Jahrhundert gefälschten so genannten „Konstantinischen Schenkung".
Am Neujahrstag, dem Oktavtag von Weihnachten (achter Tag nach Weihnachten), feiert die katholische Kirche das „Hochfest der Gottesmutter Maria". Der Neujahrstag ist in ganz Deutschland gesetzlicher Feiertag. Ursprünglich ist der Neujahrstag kein christliches Fest, sondern geht auf die Kalenderreform Julius Cäsars im Jahr 45 vor Christus zurück. Damals wurde der Jahresbeginn vom 1. März auf den 1. Januar verlegt.
Von Spanien und Gallien ausgehend wurde ab dem sechsten Jahrhundert am Neujahrstag zunehmend das „Fest der Beschneidung des Herrn" gefeiert. Seit 1969 wird in der katholischen Liturgie der Neujahrstag als Marienfest begangen - nach einer alten römischen Tradition. Gleichzeitig wird im Evangelium des Neujahrstages (Lk 2,16-21) an die Beschneidung und Namensgebung Jesu am achten Tag nach seiner Geburt erinnert. In Lk 2,21 heißt es: „Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, noch ehe das Kind im Schoß seiner Mutter empfangen wurde."
Alexander Matschak