St. Elisabeth, Mainz und Budenheim:Ostergruß

Liebe Mitglieder unserer Pfarrei St. Elisabeth,
wie kann man eigentlich Ostern feiern angesichts von so viel Leid, Ungerechtigkeit und Hunger in unserer Welt; angesichts von Staatsmännern, die immer mehr Tabus brechen, Lügen verbreiten, andere diskriminieren und nur nach Macht und dem eigenen Vorteil streben?
Müssen wir aber nicht genau umgekehrt fragen: Wie kann man Ostern feiern, ohne auch selbst Krisen und Enttäuschungen erlebt zu haben? Wir brauchen Ostern, weil die Welt ist, wie sie ist: unfertig, zerbrochen und auch vom Tod bedroht. Wir brauchen Ostern, weil unsere Beziehungen oft verletzt und verletzend, belastet und enttäuscht, unvollkommen und brüchig sind. In genau diese Welt ist Jesus gekommen. Er hat die Zerbrechlichkeit unseres Lebens mit uns geteilt. Darum hat er Kranke berührt, seine Finger behutsam und heilend auf blinde Stellen und Wunden gelegt. Er hat Ausgeschlossenen den Weg zurück in die Gemeinschaft gezeigt. Hätte ihn unser Elend kalt gelassen, würde niemand mehr von ihm reden. Doch weil ihn das Leid der Menschen angerührt hat, hat er im Namen Gottes eingegriffen. Durch sein Reden und Handeln hat er die verzeihende Barmherzigkeit Gottes gelebt.
Sein Eintreten für die Menschen machte ihn aber auch angreifbar und brachte ihn schließlich ans Kreuz. Scheinbar war alles zu Ende.
Doch am dritten Morgen holt Gott ihn aus dem Tod heraus. Kreuz und Leid werden bleiben, aber sie werden nicht das letzte Wort haben. Gott ist einer, der aus Tod Leben macht, der aus Verwundung Heilung schenkt, der in der Einsamkeit seine Nähe zusagt. Aus dieser Zuversicht dürfen wir Ostern feiern; dürfen uns von IHM umarmen, trösten, heilen, aufbauen und lieben lassen. Möge diese Botschaft uns an Ostern ermutigen.
Im Namen des ganzen Pastoralteams wünsche ich Ihnen und euch ein zuversichtliches Osterfest.
Bardo Zöller
Gemeindereferent/ Koordinator