Schmuckband Kreuzgang

Auffrischung der Ersten Hilfe durch das Rote Kreuz

Erste Hilfe (c) KEB Oberhessen
Erste Hilfe
Datum:
Sa. 30. Aug. 2025
Von:
KEB Oberhessen

Wie lange ist es her, dass Sie Ihren Führerschein gemacht haben und damit auch einen Erste-Hilfe-Kurs beim Roten Kreuz? 20, 30 oder gar 40 Jahre?

Uli Schäfer, langjähriger Rettungsassistent-Ausbilder beim Roten Kreuz, hat sich bereit erklärt, die Teilnehmer/innen der kfd Altenstadt/Büdingen auf einen aktuellen Stand zu bringen.

Gleich die erste Frage lautete: Wie verhalten Sie sich bei einem Verkehrsunfall? Wo befindet sich die Rettungsweste, wo das Warndreieck? Wie heißt die Notrufnummer? 112 war die Rückmeldung. Und so ging es Schlag auf Schlag weiter.

Nächster Punkt war die SOS-Dose. Eine Dose, die lebenswichtige Informationen, wie Krankheiten, Medikamente, Adresse von Angehörigen enthalten soll. Ihr Platz ist im Kühlschrank. Laut Herrn Schäfer hat sich die Dose bei vielen Einsätzen bewährt, gerade bei Singles.

Auch den Notfallknopf hat er angesprochen. Er löst eigenständigen Alarm aus, wenn die betroffene Person stürzt. Der Rettungsdienst kommt dann zur Hilfe. Hier ist es ratsam, einen Hausschlüssel in einer Schlüsselbox außen zu hinterlegen. Mit einem Code kann der Rettungsdienst ihn entnehmen, ähnlich wie in manchen Hotels.

Das Verhalten bei Kindern und Erwachsenen beim Verschlucken wurde ebenfalls angesprochen.

Wie zeigt sich ein Schlaganfall? Das Sprachzentrum kann gestört sein. Z. B. sagt der Betroffene Orange, meint aber Wasser. Das Sehzentrum hat einen Tunnelblick, d.h. wenn man rechts und links an den Kopf des Betroffenen seine Finger hält, kann er sie nicht sehen. Von Lähmungen der linken oder rechten Körperhälfte hatten alle schon gehört. Hier ist es wichtig, dass sofort ein MRT und CT gemacht wird, um zu erkennen, ob ein Blutgerinsel im Gehirn ist oder eine Blutung.

 

Weitere Themen waren Unterzuckerung bei Diabetikern. Hyperventilation, ein Anzeichen ist die „Pfötchenstellung“ beider Hände. Hier hilft die berühmte Papiertüte zum Einatmen.

Dann hat Herr Schäfer das Verhalten bei Knochenbrüchen angesprochen. Je nach Art des Bruches kann man die Schonhaltung z. B. beim Arm mit einem Tuch unterstützen. Aber bei einem Oberschenkelhalsbruch, dann ist das Bein kürzer und zeigt eine Außenrotation, sollte man den Patienten nicht bewegen und warten bis der Rettungsdienst kommt.

Viele Unfälle passieren im Haushalt, z. B. Schnittwunden. Hier zeigte uns Herr Schäfer einen Druckverband und wie man eine Fingerkuppe pflastern kann. Auch das Verhalten bei Brandwunden, Verbrühungen, Verätzungen und Vergiftungen sprach er an.

Welche Symptome hat man bei einem Herzinfarkt? Engegefühl, Schmerzen im linken Arm, auch Übelkeit und Erbrechen. Bei Männern und Frauen sind sie oft unter-schiedlich. Herr Schäfer hatte eine Übungspuppe mitgebracht, an der die Teil-nehmer/innen nach seinen Anweisungen üben konnten. Es hat viel Kraft erfordert und war anstrengend. Man soll so lange die Herzdruckmassage und abwechselnd Mund-Zu-Mund-Beatmung durchführen, bis der Rettungsdienst kommt. Der Umgang mit dem Defibrillator wurde ebenfalls gezeigt. Damit wird ein EKG erstellt, danach weitere Herzdruckmassagen, eventuell erfolgt auch ein Schock, um das Herz wieder zum Pumpen anzuregen.

Resümee des Abends: nach 3,5 Stunden haben wir viel neues gehört, das zum Nachdenken anregt. Herr Schäfer hat zum Schluss noch das Handbuch für Erste Hilfe verteilt, mit dem Wunsch, dass wir es nie brauchen.