Liebe Leser*innen,
manchmal fehlen uns eigene Worte beim Beten, dann ist es gut, wenn wir ein Gebet auswendig können. Dieses Gebet ist dann wie ein Schatz, auf den wir zurückgreifen können. Ein Schatz, den uns niemand nehmen kann und der uns gleichzeitig ein Programm mitgibt: z.B. „denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist“. Deshalb lernen die Kinder in der Erstkommunionvorbereitung das Vaterunser und auch deshalb, damit sie sich im Gebet mit anderen als Gemeinschaft erleben können.
Im Lukasevangelium hören wir, dass einer der Jünger Jesus darum bittet, sie das Beten zu lehren. Der Evangelist fügt dem Vaterunser noch ein Gleichnis hinzu, das uns eindringlich deutlich machen soll, das Gott unser Gebet hört, dass wir ihn bitten sollen und dass Gott – unser guter Vater – uns das gibt, was wir brauchen:
Evangelium (Lk 11,1-13)
Bittet und es wird euch gegeben
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Jesus betete einmal an einem Ort; |
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Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: |
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Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen! |
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Und erlass uns unsere Sünden; |
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Dann sagte er zu ihnen: |
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denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, |
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wird dann der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, |
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Ich sage euch: |
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Darum sage ich euch: |
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Denn wer bittet, der empfängt; |
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Oder welcher Vater unter euch, |
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oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? |
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Wenn nun ihr, die ihr böse seid, |
Manche fragen sich: Ist Beten sinnvoll? Macht der allmächtige Gott nicht das, was er will? Habe ich wirklich Einfluss?
Ich denke, dass Gott nicht mein Gebet braucht, um einzugreifen. Gott wird nicht größer, mächtiger…, weil ich zu ihm bete. Aber wir brauchen das Gebet, um unsere Gedanken/ unser Leben zu ordnen, um das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden, um uns gegenüber Gott neu auszurichten. So können wir um gute Entscheidungen bitten oder um Kraft für alle Aufgaben, die das Leben an uns stellt, um Geduld und um Freude und natürlich für alle die, um die wir uns sorgen. Daraus kann eine vertrauensvolle, dankbare Beziehung zu Gott wachsen und wir können erfahren, dass uns gegeben wird, was wir brauchen, wenn wir Gott nur darum bitten.
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin