3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls aus Beerfelden

Haltet auch ihr euch bereit! (c) sweetlouise_pixabay by pfarrbriefservice
Haltet auch ihr euch bereit!
Datum:
Mo. 1. Aug. 2022
Von:
Gabriele Maurer

Liebe Leser*innen,   

Evangelium heißt übersetzt „Frohe Botschaft“. Heute liest sich der Text eher wie eine Drohbotschaft. Der Evangelist Lukas will den Gemeindemitgliedern eindringlich klarmachen, dass sie Verantwortung dafür tragen, wie sie leben: ob das Gottes Willen gemäß und zum Wohl der Menschen ist oder nicht. Er mahnt, jetzt zu handeln und es nicht vor sich her zu schieben. Denn wann die Chance vertan ist, weiß niemand.

Evangelium aus Lukas Lk 12,32-48

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Fürchte dich nicht, du kleine Herde!
Denn euer Vater hat beschlossen,
   euch das Reich zu geben.

Verkauft euren Besitz
   und gebt Almosen!
Macht euch Geldbeutel, die nicht alt werden!
Verschafft euch einen Schatz, der nicht abnimmt,
   im Himmel, wo kein Dieb ihn findet
   und keine Motte ihn frisst!

Denn wo euer Schatz ist,
   da ist auch euer Herz.

Eure Hüften sollen gegürtet sein
und eure Lampen brennen!

Seid wie Menschen,
   die auf ihren Herrn warten,
   der von einer Hochzeit zurückkehrt,
damit sie ihm sogleich öffnen,
   wenn er kommt und anklopft!

Selig die Knechte,
   die der Herr wach findet, wenn er kommt!
Amen, ich sage euch:
Er wird sich gürten,
sie am Tisch Platz nehmen lassen
und sie der Reihe nach bedienen.

Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache
   und findet sie wach - selig sind sie.

Bedenkt:
Wenn der Herr des Hauses wüsste,
   in welcher Stunde der Dieb kommt,
   so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht.

Haltet auch ihr euch bereit!
Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde,
   in der ihr es nicht erwartet.

Da sagte Petrus:
   Herr, sagst du dieses Gleichnis nur zu uns
   oder auch zu allen?

Der Herr antwortete:
Wer ist denn der treue und kluge Verwalter,
   den der Herr über sein Gesinde einsetzen wird,
   damit er ihnen zur rechten Zeit die Tagesration gibt?

Selig der Knecht,
   den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt!

Wahrhaftig, ich sage euch:
Er wird ihn über sein ganzes Vermögen einsetzen.

Wenn aber der Knecht in seinem Herzen sagt:
   Mein Herr verspätet sich zu kommen!
   und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen,
   auch zu essen und zu trinken und sich zu berauschen,

dann wird der Herr jenes Knechtes an einem Tag kommen,
   an dem er es nicht erwartet,
und zu einer Stunde, die er nicht kennt;
und der Herr wird ihn in Stücke hauen
   und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen.

Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt,
   sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt,
   der wird viele Schläge bekommen.

Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen,
   etwas tut, was Schläge verdient,
   der wird wenig Schläge bekommen.

Wem viel gegeben wurde,
   von dem wird viel zurückgefordert werden,
und wem man viel anvertraut hat,
   von dem wird man umso mehr verlangen.

Das war unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Wieder können wir uns fragen: „Was ist heute das wichtigste, das ich tun oder lassen sollte?“  oder anders ausgedrückt „Woran hängt unser Herz wirklich?“, Macht uns dieses Handeln frei oder unfrei?“, „Sind wir bereit?“

Und dann müssen wir aktiv werden: Teilen, helfen, dienen, die Bedürftigen nicht vergessen… 

„Gegürtete Hüften“ bedeuten, anzupacken, entschlossen an die Arbeit zu gehen - denn damit die Kleidung bei der Arbeit nicht behinderte, wurde sie hochgebunden.

Wer achtsam und zugleich wachsam und aktiv gearbeitet hat, erlebt beim Endgericht durch Jesus einen Rollentausch: Wer sich in Dienst nehmen lässt, wird bedient!

Für das „von Gott in Dienst nehmen“ gelten keine Ausreden. Jeder von uns hat Fähigkeiten und Talente, die er einsetzen kann.

Amtsmissbrauch und Nachlässigkeit werden streng geahndet. Wer viel Verantwortung trägt, muss auch für viel Rechenschaft ablegen. Jedem wird so viel zugemutet, wie er Verantwortung tragen kann.

Wir spüren, dass der Evangelist Missstände in der Gemeinde im Auge hat und will, dass sie sich zum Besseren ändern. Den Verantwortlichen zeigt er drastisch die Folgen.

Traurig ist die Aktualität des Textes angesichts der Missstände in der Kirche heute.

Trotz der Ernsthaftigkeit und Konsequenz dieses Evangeliums bleibt es uns eine frohe Botschaft, weil wir uns ja bemühen, bereit zu sein.

Außerdem dürfen wir nicht den Anfang des Textes überlesen. Dort lässt der Evangelist Jesus sagen: Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben.

Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin